Sehnsucht nach Sinfonik

Am Ostermontag, 10. April 2023, 20 Uhr, spielt das Landesjugendorchester Berlin im Konzerthaus Berlin Brahms‘ Sinfonie Nr. 3, Hanns Eislers Orchestersuite „Niemandsland“ sowie Werke von Ravel und Ibert

Es ist das erste große Osterkonzert des Landesjugendorchesters Berlin nach fast zweijähriger, Pandemie-bedingter Pause. Mit noch mehr Spielfreude und Engagement stellen sich die jugendlichen, hochtalentierten Musiker:innen Werken von Brahms, Eisler, Ravel und Ibert. Unüberhörbar: Berlins bedeutendstes Nachwuchs-Orchester sehnt sich nach dem sinfonischen Klang, ohne Einschränkungen und mit voller Besetzung. Brahms‘ Sinfonie Nr. 3 ist das Hauptwerk des Abends, komponiert in den Sommermonaten des Jahres 1883. Brahms‘ Freund Antonín Dvorák war begeistert: „Welch herrliche Melodien sind da zu finden! Es ist lauter Liebe und das Herz geht einem dabei auf.“ Licht, Leichtigkeit und Optimismus kennzeichnen die Grundstimmung dieses Werks. Brahms kürzeste Sinfonie mag auch deshalb seine beliebteste sein.

Hanns Eislers Komposition „Niemandsland“ entstand 1931, als Musik zum gleichnamigen Film des Regisseurs Victor Trivas. Vom Genre her Filmmusik – Eisler schrieb etwa vierzig davon – handelt es sich doch um ein eigenständiges Werk, das nicht darauf angelegt war, Stimmungen zu verstärken. Hohe Streicher fehlen ganz, Bläser, darunter auch ein Saxophon, setzen aufrüttelnde Signale. Eisler wollte eine „rasche, scharfe Musik“, keine Sentimentalität, die den Ruf nach Frieden überzuckert.  „Niemandsland“ erinnert an die Verheerungen des Ersten Weltkriegs, indem es die Schicksale von fünf Männern unterschiedlicher Nationen miteinander verschränkt. Am Ende verbrüdern sie sich über die feindlichen Schützengräben hinweg: Eine schmerzhaft aktuelle Friedensvision, die Eisler in einem drängenden Marsch kondensiert.

Impressionistische Klanggewebe von Maurice Ravel und Jacques Ibert lassen die Fantasie schweifen. Ein Fest für die Bläser:innen, die hier mit strahlenden Soli glänzen können und zugleich eine Exkursion in die tiefgründige Welt des französischen Märchenerzählers Charles Perrault.

Anstelle der erkrankten Yura Yang wird Lancelot Fuhry das Konzert dirigieren.

Ansprechpartner:
Henriette Runge
E-Mail: