LMR-Info 44. Ausgabe vom 16. September 2020

Inhalt

lmr-news

Termine

Alle Termine auf www.landesmusikrat-berlin.de

Berichte

  • Digitale Bühne zum Abschluss von „Jugend musiziert“ 2020
    Das beliebte Jugend-musiziert-Abschlusskonzert im Festsaal im Roten Rathaus musste ausfallen –doch 21 Preisträgerinnen und Preisträger des 57. Wettbewerbs „Jugend musiziert“ zeigten am 29. und 30. August ihr Können in selbstproduzierten Videos.
  • Jour fixe „Musik und Stadt“: Klimaschutz
    Klimaschutz wird das Thema der kommenden Jahrzehnte werden – auch für Musikerinnen, Musiker und ihr Publikum. Bei ALEX Berlin lieferten sich fünf Fachleute eine spannende Diskussion.

Mitglieder-News

Musikbuch-Empfehlung

Jutta Eckes: Itallegro
Adagio, adagietto, adagissimo – e far fagotto! Musikerinnen und Musiker, Musikfreundinnen und Musikfreunde gehen wie selbstverständlich mit italienischen Begriffen um. Aber was bedeuten die ganz genau? Jutta Eckes weiß die Antwort! 

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LMR-News

Mit Energie und Umsicht: Die Herbstprojekte des Landesmusikrats

Es geht wieder los! Hinter den Kulissen planen und organisieren die Projektleitungen, vor allem mit einem Ziel: die gemeinsame Musikerfahrung wieder möglich zu machen – auf verantwortliche Weise. Hier ein Überblick über die Projekte des Landesmusikrats im Herbst 2020 und darüber hinaus.

Jugend musiziert Berlin: Die Anmeldefrist zum 58. Wettbewerb endet wie in jedem Jahr am 15. November um 18 Uhr. Der Regionalwettbewerb Berlin-Mitte findet zusammen mit der überregionalen Kategorie Populäre Musik am 16. Februar 2021 statt, die Regionalwettbewerbe Berlin-Nord und Berlin-Süd am 23. Februar 2021. Für die Wettbewerbsorte werden Wege und Abläufe sorgfältig geplant, damit die Regeln zum Infektionsschutz eingehalten werden und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Jurorinnen und Juroren und Gäste sich wohl- und sicher fühlen können. Das gleiche gilt für den Landeswettbewerb, der vom 11. bis zum 14. März 2021 in der Universität der Künste in der Bundesallee stattfinden wird.
Allen jungen Musikerinnen und Musikern, die von der Absage von Landes- und Bundeswettbewerb 2020 überrascht wurden, machen das Deutsche Symphonie-Orchester (DSO) und die Staatskapelle Berlin ein besonderes Angebot: An drei Terminen stehen Orchestermitglieder interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern für Online-Coachings zur Verfügung. Sie werden als Zoom-Videokonferenzen von 60 bis 90 Minuten Dauer abgehalten. Dabei geht es vor allem um Fragen der Teilnehmenden, etwa über das Konzertbusiness, den Umgang mit Auftrittssituationen oder über das Repertoire. Das erste Coaching fand am 12. September statt, weitere folgen am 26. September und am 3. Oktober. Vermittelt wurde diese einzigartige Gelegenheit zum Austausch durch die Deutsche Orchester-Vereinigung (DOV).
Zu Jugend musiziert Berlin

Förderung junger Ensembleleiterinnen und Ensembleleiter: 65 Schülerinnen und Schüler sind bisher angemeldet für die Workshops des Projekts, noch bis zum 18. September ist eine Anmeldung möglich. Alle Termine stehen, alle Abläufe werden zusammen mit dem Team der Dozenten und Dozentinnen sorgfältig geplant.
Zur Förderung junger Ensembleleiterinnen und Ensembleleiter

Landesjugendorchester Berlin: Weniger Musikerinnen und Musiker auf der Bühne, weniger Publikum im Saal: Aus der Corona-Notwendigkeit macht das größte Ensemble des Landesmusikrats eine musikalische Tugend. Das Landesjugendorchester wird zweimal im Konzerthaus am Gendarmenmarkt auftreten, am 25. und am 26. Oktober – jeweils in begrenzter Besetzung mit einem abwechslungsreichen Programm aus kürzeren Stücken von Carl Philipp Emanuel Bach über Antonín Dvořák bis Benjamin Britten. Die Programmvielfalt erarbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom 18. bis 24. Oktober in der Landesmusikakademie, angeleitet von langjährigen Dozentinnen und Dozenten – wie immer mit höchstem musikalischem Anspruch. Auch den wichtigsten Jubilar des Jahres 2020 ehrt das Orchester: Im ersten Satz aus Beethovens 3. Klavierkonzert wird Simon Haje als Solist zu hören sein.
Zum Landesjugendorchester Berlin

Berliner JugendJazzOrchester: Zur gleichen Zeit wie das Landesjugendorchester wird das Berliner JugendJazzOrchester (BJJO) in der Landesmusikakademie an seinem Herbstprogramm arbeiten. Unter der Anleitung von Malte Schiller und Prof. Peter Weniger, Jan Kaiser, Sören Fischer und Tobias Backhaus bereiten sich die jungen Jazzmusikerinnen und -musiker auf das Abschlusskonzert am 1. November vor. Am 6. Dezember spielt das BJJO dann in der Kunstfabrik SCHLOT. Auch hier arbeitet das Team sorgfältig Pläne aus, damit alle auf der Bühne und im Publikum das Konzert in Sicherheit genießen können.
Zum Berliner JugendJazzOrchester

Berliner Jazztreff: Der 35. Berliner Jazztreff findet am 22. November 2020 im OYOUN statt (früher Werkstatt der Kulturen). Die Anmeldung ist noch bis zum 30. Oktober möglich. Im Rahmen des 35. Berliner Jazztreffs findet auch die „Landesbegegnung Jugend jazzt“ statt. Informationen zur 18. Bundesbegegnung 2021 können hier nachgelesen werden.
Auf der Seite des Jazztreffs können Interessentinnen und Interessenten sich auch darüber informieren, was die Organisation des Jazztreffs unter den Bedingungen von SARS-CoV-2 bedeuten wird. Je nach behördlichen Auflagen und Entscheidungen wird der Jazztreff bestmöglich organisiert. Neben festen Abläufen und Publikumswegen kann das auch bedeuten, die Teilnehmer- und/oder Besucherzahl zu beschränken. Auch wird geprüft, ob in diesem Fall ein zusätzliches digitales Angebot möglich ist.
Zum Berliner Jazztreff

Instrument des Jahres: Dieses Projekt wurde von Konzertausfällen und Planungsunsicherheit besonders betroffen. Aktuell finden wieder kleinere Veranstaltungen statt. Geigen-Liebhaberinnen und -liebhaber können sich auf der Internet-Seite des Landesmusikrats über bevorstehende Konzerte und andere Veranstaltungen informieren.
Termine zum Instrument des Jahres

Landesjugendensemble Neue Musik Berlin: Hier machte das Workshop-Format Junges Musiklabor Berlin bereits den Schritt hin zum digitalen Event – mit großem Erfolg, wie in lmr-info Nr. 43 berichtet. Daran knüpft das Junge Musiklabor am 3. und 4. Oktober an mit seinem Workshop „ludwig van! Auf Tischen und Stühlen: Wie klingt dein Beethoven?“ unter der Leitung von Hermann Kretzschmar vom ensemble modern. Einen Flyer können Sie hier herunterladen. Für den spannenden Workshop können sich interessierte Schülerinnen und Schüler noch bis zum 23. September anmelden.
Bis zum 15. Oktober können sich dann Musikerinnen und Musiker zum Winterprojekt des Landesjugendensembles Neue Musik anmelden. Nach Proben im Januar findet das Abschlusskonzert am 1. Februar im Konzerthaus statt. Das Programm mit Werken von Milica Djordjevic, Tansy Davies, George Crumb, Rebecca Saunders und Vinko Globokar steht unter der Leitung von Christoph Breidler. Musikalisch erwartet die Zuschauerinnen und Zuschauer in diesem Programm ein echtes Kaleidoskop: viele verschiedene Bausteine und Parameter, die in immer unterschiedlichen Beziehungen neue Klangbilder ergeben. Das Team lädt herzlich ein: „Wir freuen uns mit Euch auf die Werke von ausschließlich lebenden Komponistinnen und Komponisten – folgt uns ‚into the blue‘ …“
Zum Landesjugendensemble Neue Musik Berlin

Berliner Chortreff: Der Berliner Chortreff war nach dem üblichen Vierjahresturnus 2021 vorgesehen. Aufgrund der Pandemie wurde jedoch der Deutsche Chorwettbewerb – für den der Chortreff die Vorauswahl organisiert – auf 2023 verschoben, und der Berliner Chortreff schließt sich an: Er wird 2022 stattfinden.

Musikarbeitsmarkt transnational: Das Beratungs- und Vermittlungsangebot des Landesmusikrats für Musikerinnen und Musiker, die ihre Heimat verlassen mussten, setzt seine Arbeit unbeirrt fort. Das bereits für das Frühjahr geplante Tagessseminar zusammen mit ver.di Berlin-Brandenburg wird am 27. Oktober von 9:30 bis 16:30 Uhr in der ver.di-Zentrale stattfinden.
Zum Musikarbeitsmarkt transnational


Raum zum Musizieren: Neue Koordinationsstelle im Landesmusikrat

Seit August dürfen Berliner Amateurchöre und -orchester wieder in geschlossenen Räumen proben. Viele der bisher genutzten Räumlichkeiten sind jedoch aufgrund der einzuhaltenden Mindestabstände für große Ensembles zu klein; ein großer Teil der Räume ist noch nicht wieder zugänglich. Auch Proben im Freien werden nicht mehr lange möglich sein. Mehr als 120 000 Berlinerinnen und Berliner gehören Amateurchören und -orchestern an. Sie sind auf Unterstützung bei der Raumsuche dringend angewiesen.

Deswegen freut sich der Landesmusikrat über zwei neue Mitglieder im Team: Antje Materna und David Montero koordinieren seit dem 15. September gemeinsam Raumbedarf und Raumangebot, um mehr Berliner Musikliebhaberinnen und Musikliebhabern das gemeinschaftliche Musizieren und Auftreten zu ermöglichen. Die Mittel dazu kommen aus einer Sonderzuwendung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Auch seinen eigenen Internetauftritt hat das Team.

Hella Dunger-Löper, Präsidentin des Berliner Landesmusikrats, sagt: „Täglich erreichen uns, den Chorverband und weitere Mitglieder Hilferufe von Ensembles, die ihre Probenräume aktuell nicht nutzen dürfen. Wir danken der Senatsverwaltung für Kultur und Europa für die Möglichkeit, die temporäre Koordinationsstelle einzurichten. Gleichzeitig bitten wir alle Berlinerinnen und Berliner: Melden Sie uns potenzielle Probenräume! Jetzt sind auch unkonventionelle Lösungen gefragt! Jeder große Raum kann genutzt werden, wenn Lüftungsmöglichkeiten vorhanden sind.“

Kontakt:
Raumkoordination
Antje Materna & David Montero
Landesmusikrat Berlin e.V. | Lübecker Str. 23, 10559 Berlin
Tel. + 49 157 34 49 78 96 | Fax +49 30 39731088


Zeigen Sie’s uns: Fotowettbewerb „Musik verbindet“ auf der Zielgeraden

Mit Zuversicht und gründlicher Planung ist das Berliner Musikleben in den Herbst 2020 gestartet. Doch bietet es mehr als weiträumig bestuhlte Konzertbühnen und Zuschauerreihen, Chorproben und Bandauftritte mit Abstand und Lüftungspausen. Dem aufmerksamen Auge zeigen sich oft Szenen, in denen die verbindende Kraft der Musik erlebbar und sichtbar wird. Greifen Sie zur Kamera und zeigen Sie die Musik im Alltag, die Berlinerinnen und Berliner überall in der Stadt begeistert und miteinander verbindet! Bis zum 31. Oktober können Sie Ihre Bilder einreichen. Wir freuen uns auf Motive, die Ihren ganz persönlichen Blick offenbaren. Informationen und bisherige Beiträge finden Sie auf unseren Seiten.


Willkommen beim Landesmusikrat: Neue Mitglieder im Team

Janine Bogosyan hat im September die Leitung des Projekts „Instrument des Jahres 2021“ übernommen. Die gebürtige Münchnerin studierte in Leipzig und Madrid Kommunikationsmanagement, Geschichte und Hispanistik. Ihre Leidenschaft ist das Musikmanagement: Viele Livemusikbühnen hat sie selbst gegründet und betreut. Zum Landesmusikrat hat sie auch ihr Interesse an Stadt- und Kirchengeschichte gebracht, denn das Instrument des Jahres 2021 wird die Orgel sein.

Antje Materna, aus Frankfurt an der Oder stammend, und der gebürtige Spanier David Montero werden gemeinsam Amateurchören und -ensembles dabei helfen, geeignete Räume für Proben und Auftritte zu finden. Beide haben an verschiedenen europäischen Universitäten studiert, und beide sind seit Jahren erfolgreich im Veranstaltungs- und Bildungsmanagement aktiv – beste Voraussetzungen für ihre neue Aufgabe.

Sophia Berendt ist bereits als Projektleiterin für das Landesjugendensemble Neue Musik Berlin mit großem Einsatz dabei. Nun hat sie auch die Leitung von Jugend musiziert Berlin übernommen.


Beethoven | Freiheit: Themenpfad im Deutschen Historischen Museum

Anlässlich des Beethoven-Jubiläums wirft das das Deutsche Historische Museum einen Blick auf das Spannungsverhältnis „BEETHOVEN | FREIHEIT“: Was bedeutete „Freiheit“ für Beethoven? Wie entstand posthum der Mythos Beethovens als Revolutionär und Verfechter aufklärerischer Freiheitsideale?

Der neue Themenpfad des Deutschen Historischen Museums ist seit dem 20. August in der Dauerausstellung bei freiem Eintritt zu sehen. Er führt zu den Kernthemen im Leben und Werk des Komponisten.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Deutschen Historischen Museums. Einen digitalen Flyer (PDF) können Sie hier herunterladen.


Christoph Pabel, 1938–2020

In tiefer Trauer nimmt der Landesmusikrat Berlin e. V. Abschied von Christoph Pabel.

Christoph Pabel wurde 1938 in Weilburg an der Lahn geboren; 1957 machte er sein Abitur am Hans-Thoma-Gymnasium in Berlin-Hermsdorf. Als Lehrer prägte er seit 1965 die musikalischen Erfahrungen vieler Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien in Berlin-Grunewald. Als Oberstudiendirektor am Walter-Rathenau-Gymnasium leitete er nicht nur Chor und Orchester, sondern gründete auch die erste Steelband an einer Berliner Schule und leitete das Bezirksorchester Charlottenburg. Darüber hinaus war er Vertrauenslehrer, Ansprechpartner der Schulen für Theater und Betreuer des Ruder-Teams.

Sein Engagement inspirierte die Arbeit in der Rahmenplankommission Musik für die Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe. Unvergesslich ist seine tatkräftige Unterstützung der sechs Wilmersdorfer Jugendorchester, die er in Zusammenarbeit mit den Musiklehrerinnen und -lehrern des Bezirks seit 1970 durch Orchesterwochen und Konzerte entscheidend förderte. Von 2003 bis 2010 wirkte er mit großem Einsatz im Regionalausschuss von Jugend musiziert für Berlin-Mitte mit, unter anderem als Juryvorsitzender auf Regional- und Landesebene. Über alle diese Pflichten und dieses Engagement hinaus blieb er mit Leib und Seele Pädagoge: Bis 2014 unterrichtete er Kinder und Jugendliche im Cellospiel. Am 5. Juli 2020 verstarb Christoph Pabel in Berlin-Zehlendorf.

Prof. Joël Betton, Ehrenvorsitzender des Regionalausschusses Jugend musiziert Berlin-Mitte,schreibt über seinen verstorbenen Kollegen: „Christoph Pabel war jahrelang Mitglied in unserem Ausschuss. Ich habe seine Vitalität und seine ansteckende Begeisterung für die Jugend immer bewundert. Christoph hat meine Art, Jugend musiziert zu ‚leben‘, sehr geprägt, denn er achtete immer darauf, das Ganze wahrzunehmen. Ihm war stets jeder Teilnehmer als einzelne Person wichtig. Die Arbeit der Lehrenden und das Engagement der Eltern wusste er immer zu würdigen. Christoph war ein begnadeter Lehrer, ein Förderer der musizierenden Jugend und eine inspirierende Persönlichkeit für alle, die das Glück hatten, Ihm zu begegnen. Es ist immer schmerzhaft, einen solchen Menschen zu verlieren. Christoph hat aber so viel gegeben und so viel geschenkt, daß er in den Gedanken seiner Freunde und ehemaligen Schüler immer gegenwärtig bleiben wird.“


Berichte

Jour fixe „Musik und Stadt“: Klimaschutz

Am 7. September trafen sich auf der Bühne der ALEX-Halle in Berlin-Friedrichshain Josephine Hübner (Fridays for Future Berlin), Vladimir Jurowski (Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin), Daniel Wesener (parlamentarischer Geschäftsführer und Sprecher für Kultur und Haushalt von Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus), Nadine Michelberger (PEOPLE Festival) und Daniele Murgia (2bedifferent); die Moderation lag in den Händen von Ralf Sochaczewsky vom Landesmusikrat Berlin. Die Leitfrage der Debatte lautete: Wie können die Akteure des Musiklebens – Musikerinnen und Musiker, Veranstalter und politische Entscheidungsträger – das Ihre dazu beitragen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken?

Josephine Hübner betonte, dass der Klimawandel unausweichlich und nachhaltiges Handeln dringend geboten sei; Vladimir Jurowski erzählte von den Schritten, die das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unternehme, etwa die künftige Einschränkung von Flugreisen und das gezielte Mitdenken von Klimaneutralität in der Gesamtplanung. Nadine Michelberger konnte von den überwiegend ermutigenden Erfahrungen nach der Organisation und Durchführung des klimaneutralen PEOPLE-Festivals berichten. Daniele Murgia steuerte die Perspektive der Beratungsagentur 2bedifferent für nachhaltige Veranstaltungswirtschaft bei. Den Standpunkt und die gestalterischen Möglichkeiten der Kulturpolitik erläuterte Daniel Wesener.

Der junge Geiger Simon Zhu, Student am Julius-Stern-Institut der Universität der Künste Berlin, beeindruckte live mit der Caprice Nr. 24 a-Moll von Niccolò Paganini; für die erkrankte Singer-Songwriterin Nadia Bouamra Martinez aus Barcelona sprang innerhalb weniger Stunden Rita Gueli mit ihrer Interpretation von Michael Jacksons „Earth Song“ ein.
Die gesamte Diskussion wurde gleichzeitig zu einem Public Viewing ins Hotel Michelberger übertragen. Auf der Website des Landesmusikrats können Interessierte sie in der Video-Aufzeichnung nachschauen oder als Transkription (PDF) nachlesen.


Digitale Bühne zum Abschluss von „Jugend musiziert“ 2020

Rund 300 Berliner Jugendliche haben sich bei Jugend musiziert Berlin im Februar auf Regionalebene durch herausragende Leistungen für den Landeswettbewerb qualifiziert. Wegen der Pandemie mussten jedoch Landes- und Bundeswettbewerb ausfallen. So konnte das beliebte traditionelle Bundespreisträgerkonzert im Roten Rathaus ebenfalls nicht stattfinden. Damit die vielen musikalischen Talente Berlins ihr Können trotzdem angemessen vorstellen konnten, bot der Landesmusikrat Berlin ihnen eine digitale Bühne. VonSonnabend, dem 29. August 2020, ab 17 Uhr bis Sonntag, dem 30. August 2020, 18 Uhr stellten sich Preisträgerinnen und Preisträger in selbstproduzierten Videos auf der Internet-Präsenz von Jugend musiziert Berlin vor. Ein digitaler Workshop zum Thema „Home-Recording“ hatte sie auf diese Aufgabe vorbereitet.

Zu sehen und zu hören waren dreizehn lohnende Beiträge von Pianistinnen und Pianisten, einer Harfenistin, Holzbläserinnen solo und im Duett und zwei jungen Schlagzeugern, dazu ein Blechblas- und ein Kontrabass-Ensemble – dank der technischen Vorbereitung in beachtlicher Bild- und vor allem Tonqualität. Die Klickzahlen verrieten reges Interesse. Die Präsentation endete pünktlich am Sonntag um 18 Uhr. Der herzliche Dank des Jugend-musiziert-Teams gilt allen jungen Musikerinnen und Musikern, den Lehrerinnen und Lehrern und den Familien für das Gelingen!


Mitglieder-News

Deutsche Orchestervereinigung & KulturLeben Berlin: Aktion #MusikerFürMusikerBerlin

Gemeinsam mit dem Verein KulturLeben Berlin hat die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) zur Aktion #MusikerFürMusikerBerlin aufgerufen. Die Idee: Aufgrund der coronabedingten Platzbeschränkungen in Konzert- und Theatersälen werden Menschen mit Beeinträchtigungen faktisch vollständig vom Kulturgenuss ausgeschlossen. Daher hat die DOV Kammermusikensembles der Hauptstadt-Klangkörper aufgerufen, kleine Konzerte pro bono direkt zu den Menschen in Alten- und Pflegeheimen sowie in Betreuungsstätten für Leute mit Behinderungen zu bringen. Das Gute: Die Einrichtungen zahlen an KulturLeben für die Konzerte. Mit diesen Einnahmen finanziert KulturLeben weitere Kammermusikauftritte, bei denen dann freischaffende Musikerinnen und Musiker honoriert zum Einsatz kommen.

Die Kampagne #MusikerFürMusikerBerlin feierte am 8. September ihren erfolgreichen Start mit Mitgliedern des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Das erste Konzert fand vor zwanzig begeisterten Zuhörerinnen und Zuhörern in der Tagespflegestätte Selerweg statt, einer Einrichtung der Reha-Steglitz gGmbH für ältere Menschen. Mit Divertimenti von Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn und einem Trio von François Devienne boten Kornelia Brandkamp (Flöte), Verena Wehling (Viola) und Thomas Rößeler (Violoncello) vom DSO ihrem Publikum ein heiteres und gleichzeitig facettenreiches und hochvirtuoses Programm aus der klassischen Epoche.

So unterstützen Sie die Kampagne #MusikerFürMusikerBerlin: Berliner Einrichtungen (soziale Träger, Bürgerämter, Kirchengemeinden, Unternehmen etc.) können sich als Konzert-Gastgeber an der Kampagne beteiligen, in dem sie einen Konzertort stellen und eine Honorarspende an KulturLeben Berlin entrichten. Berliner Musikerinnen und Musiker treten dort im Rahmen der Kampagne ehrenamtlich auf. Die von den (in der Regel) festangestellten Musikerinnen und Musikern eingeworbenen Spenden kommen freischaffenden Berliner Musikerinnen und Musikern zu Gute. Ensembles vom Trio bis zum Quintett, die ehrenamtlich mitwirken möchten, sind gebeten, sich bei KulturLeben Berlin zu melden. Wir freuen uns auf Ihre tatkräftige Unterstützung!


Handiclapped: KuDiBa sucht: Ihre Wünsche zur Barrierefreiheit von Konzerten

Alle Menschen sollen Konzerte erleben können.
Vor Ort und im Internet.
Wir wollen, dass das einfacher wird.
Für das Publikum und für Künstlerinnen und Künstler.
Besonders für Menschen mit Beeinträchtigung.
Dieses Vorhaben soll dabei helfen.
Wir fragen welche Hürden es gibt.
Wir suchen Ideen diese zu beseitigen.
Wir sammeln, welche Lösungen es schon gibt.
Wir veranstalten ein Treffen von Entwicklerinnen und Entwicklern.
Sie arbeiten zusammen an neuen Lösungen.
Die Ergebnisse stehen allen kostenfrei zur Verfügung.

Sie können helfen: Schicken Sie uns Ihre Wünsche zur Barrierefreiheit.
Beispiele: Eine Seite mit Informationen zu Konzerten in Leichter Sprache.
Menschen mit Sehbeeinträchtigung sollen Eintrittskarten leichter buchen können.

Mehr Informationen: http://kudiba.berlin/

„KuDiBa – Kultur Digital Barrierefrei“ ist ein Vorhaben von Handiclapped – Kultur Barrierefrei e.V. und MusicTech Germany e. V., gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.


Landesmusikakademie Berlin: Kursbetrieb wieder vollständig aufgenommen!

Ab Mitte Mai schon fanden wieder erste kleinere Kurse statt. Mittlerweile hat die Landesmusikakademie Berlin ihren Kursbetrieb wieder vollständig aufgenommen. Einige Kurse werden jetzt als Online-Workshops durchgeführt: Informieren Sie sich hierzu bitte in unserer Kurssuche.

Sämtliche Kurse vor Ort finden unter Berücksichtigung der aktuellen Abstands- und Hygieneregeln statt. Ein entsprechendes Hygienekonzeptwurde speziell für unsere Bedürfnisse erarbeitet und vom Gesundheitsamt des Bezirks Treptow-Köpenick genehmigt.  

Dass Teile unserer Kurse im Freien stattfinden können, ist nun ein großer Vorteil: Die Akademie liegt mitten im Naturpark Wuhlheide und verfügt über einen Innenhof in unmittelbarer Nähe zu ihren Kursräumen, die im Gebäude des FEZ-Berlin untergebracht sind.  

Nutzen Sie also die zweite Jahreshälfte für eine Fortbildung oder einen Workshop an der Landesmusikakademie Berlin.  Auf dieser Seite finden Sie auf einen Blick alle Dozentinnen und Dozenten, die in dem Zeitraum bis zum Dezember 2020 noch einen oder sogar mehrere Kurse anbieten. Auch Fort- und Weiterbildungen sind dabei. Schauen Sie sich um! 


LBBL: Endlich wieder Live-Musik! Die 30. Orchesterwerkstatt in Rheinsberg

Nach vielen E-Mails hin und her, Erläuterungen zum Hygienekonzept und sonstigen Auflagen war es soweit: Die etwa fünfzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer der lange umbangten 30. Orchesterwerkstatt des Landesverbands Berlin-Brandenburgischer Liebhaberorchester trudelten im Laufe des 28. August.2020 in Rheinsberg ein und versammelten sich am Abend mit gebührendem Abstand im Probensaal. Die alten Bekannten begrüßten sich – ebenfalls mit der notwendigen räumlichen Distanz, aber nicht weniger herzlich. Nur einer fehlte: Friedemann Neef, unser Dirigent! Während der Begrüßung durch Rainer Vogt und Winfried Szameitat wurden die vielen Schwierigkeiten beschrieben, die im Vorfeld der Werkstatt von den Organisatoren aus dem Weg geräumt worden waren: vom Umbau des Probensaales bis zum Wasserschaden in der Küche, sodass unsere Verpflegung in Frage gestellt war, bis schließlich zur Absage von Friedemann Neef am Morgen des Anreisetages wegen Beschwerden, die „nur“ eine Erkältung, aber eben auch Corona anzeigen konnten! Wo so schnell Ersatz finden?

Mit vereinten Kräften wurde das Unmögliche möglich gemacht: Am Abend leitete Till Schwabenbauer (1. Vorsitzender des LBBL, Dirigent mehrerer Amateurorchester) die Tuttiprobe, Jens Naumilkat (Stimmführer Cello) übernahm spontan die ebenfalls für den Abend angesetzte Streicherprobe. Für die nächsten Tage hatte Winfried Chrysanthie Emmanouilidou gewinnen können, eine überaus temperamentvolle Griechin, die uns mit ihrer unglaublichen Energie und musikalischen Leidenschaft inspirierte und begeisterte. Wenn nötig, verlieh sie ihrem Ausdruckwillen Nachdruck durch heftiges Stampfen mit dem Fuß, sie wirbelte herum wie eine Tänzerin und riss uns alle mit!

Auf dem Programm standen die ersten beiden Sätze der „Pariser Symphonie“ sowie die „Kleine Nachtmusik“ von W. A. Mozart, zwei Polkas von Johann Strauß und drei Sätze aus der Sammlung „Old Wine in New Bottles“ für Blasorchester von Gordon Jacob. Unter der Leitung von Winfried Szameitat wurden wir Bläserinnen und Bläser trotz der ungewohnt großen Abstände befähigt, so fein aufeinander zu hören, dass wir zu gemeinsamer Intonation (ohne Stimmgerät!) und lebendigem Musizieren fanden.

Die Streicher entwickelten mithilfe von Chrysantie nicht nur bewundernswerte Präzision, sondern auch kraftvolles musikalisches Engagement: Es war deutlich zu hören und zu spüren, dass es uns allen einen Riesenspaß gemacht hat, endlich wieder miteinander Musik machen zu können! Erstaunlicherweise haben wir uns an die großen Abstände sehr schnell gewöhnen können. Die Kommunikation untereinander geschieht offenbar doch nicht ausschließlich über das Hören, sondern auch über die nebenbei wahrzunehmende Gestik und Bewegung beim Spielen.

Beim Abschlussvorspiel am Sonntagnachmittag waren erlesene achtzehn Zuhörer zugelassen, die, auf der Empore sitzend, sich mit uns freuen und würdigen konnten, was wir in der kurzen Zeit und trotz aller Schwierigkeiten entwickelt hatten. Auch das Wetter hat uns geholfen, sodass wir die Mahlzeiten überwiegend im Freien einnehmen und abends beim Rotwein zusammen sitzen konnten, ohne uns nur schreiend verständigen zu können.

Es war wirklich ein großes Glück, das alles wieder zu erleben! Und damit ein riesiger Dank an alle, die das möglich gemacht haben!

(Bericht: Dr. Elisabeth Bingel)


Jutta Eckes: Itallegro

Ob Sängerinnen oder Instrumentalisten, Profis, Laien oder Konzertgängerinnen – wer sich mit klassischer Musik beschäftigt, benötigt Italienischkenntnisse. Im Vergleich zu den bisher bekannten Lehr- oder Wörterbüchern macht das kürzlich erschienene ITALLEGRO deutlich mehr Lust auf einen kleinen musikalischen Sprachkurs. Das neue Buch der Italianistin und Dolmetscherin Jutta Eckes erklärt rund vierhundert Begriffe in einem alphabetischen Glossar. Audiofiles mit korrekter Aussprache der Wörter stehen zum Download auf der Website des Breitkopf-Verlags bereit. Hilfreich sind daneben die „Vetrinette“: übersichtliche Schautafeln mit Vokabeln zu einzelnen Themen. Den eigentlichen Reiz des schön gestalteten Buches machen aber die Parallelen zur italienischen Alltagssprache aus. Innerhalb des Glossars und in separaten „Storielle“ („Geschichtchen“) bietet die Autorin unterhaltsames Hintergrundwissen. Gleichzeitig warnt sie vor Stolperfallen, wenn die Ausdrücke aus Opernlibretti im heutigen Italienisch auf Unverständnis stoßen oder wenn italienische Wörter andere Bedeutungen haben als erwartet: „Dirigente“ ist eine Führungskraft, hinter einem „Timpano“ kann ein Maccheroniauflauf stecken und „far fagotto“ heißt „seinen Kram packen“.

Jutta Eckes: Itallegro. Italienische Begriffe von A–Z in der Musik und im Alltag – Glossar, Anekdoten und Beiseite-Gesprochenes. Illustration: Mehrdad Zaeri. 120 Seiten, Hardcover.
Dieses Buch auf der Website des Verlags

Eine Empfehlung von Susanne Hein, Leiterin der Musikbibliothek der Zentral- und Landesbibliothek Berlin


Test Alt
Offene Probe

Auch nicht-mitwirkende Zuhörer:innen sind herzlich willkommen.

Eine aktive Teilnahme ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich. 

Alle Berliner Amateurmusiker:innen sind herzlich eingeladen, an der Offenen Probe am Samstagabend teilzunehmen. 

Exklusiv für den Orchestertreff werden der zweite und vierte Satz der 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven so arrangiert, dass auch Musiker:innen mit unterschiedlichen Zupfinstrumenten, Akkordeon und anderen im Original nicht besetzten Instrumenten mitspielen können. 

Es ist erwünscht, dass die Teilnehmer:innen Ensemble-Erfahrung mitbringen. 

Iván Fischer

ist Ehrendirigent des Konzerthausorchesters und als einer der visionärsten Musiker unserer Zeit bekannt.

Er war Chefdirigent des National Symphony Orchestras in Washington, Opéra National de Lyon und des Konzerthausorchesters Berlin, letzteres hat ihn zum Ehrendirigent ernannt. Ebenso ist er Honorary Guest Conductor des Royal Concertgebouw Orchestra, mit dem ihn eine jahrzehntelange Zusammenarbeit verbindet.  

Bei den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des BR und dem New York Philharmonic Orchestra ist er regelmäßig zu Gast.

Nach einigen Gastauftritten in internationalen Opernhäusern, entschied er sich auch bei der Oper für einen Reformweg und gründete die Ivan Fischer Opera Company, mit der er unabhängige Opernproduktionen verwirklicht. Seit 2004 ist Iván Fischer auch als Komponist tätig, er schreibt meist vokale Musik mit kleinen Instrumentalensembles. 

Iván Fischer wurde 2013 zum Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London ernannt und ist Ehrenbürger von Budapest.

Noten
Hier finden Sie alle Noten für die offene Probe. Bitte bringen Sie sich Ihre Noten selbstständig, ausgedruckt und vorbereitet mit.
 
4. Satz
Zeit und Ort

Samstag, 28. September

18.30 bis 20 Uhr

Landesmusikakademie Berlin
Foyer des FEZ-Berlin

Straße zum FEZ 2, 12459 Berlin