LMR-Info 32. Ausgabe vom 4. April 2019

Saxophon-Legende Dick Oatts ist künstlerischer Leiter des BJJO im Saxophonjahr 2019

Auch das Berliner JugendJazzOrchester setzt ein Zeichen im Saxophon-Jahr 2019: Sein Frühjahrsprogramm wird es unter der künstlerischen Leitung von Dick Oatts erarbeiten und am 28. April in der ALEX-Halle in Berlin-Friedrichshain präsentieren. Der Saxophonist, Komponist, Arrangeur und Bandleader Dick Oatts arbeitete mit Jazzgrößen wie Paquito D‘Rivera, Lester Bowie, Sara Vaughan und Ella Fitzgerald zusammen und musizierte unter anderem mit der Carnegie Hall Jazz Band, dem Stockholm Jazz Orchestra und der RIAS-Bigband. Heute lehrt er an der Temple University in Philadelphia und der Manhattan School of Music.

Die Frühjahrsarbeitsphase findet vom 23. bis zum 28. April 2019 in der Landesmusikakademie Berlin, das Abschlusskonzert am 28. April 2019 in der ALEX-Halle Friedrichshain statt. Junge Jazzmusikerinnen und -musiker, die bei dem spannenden Projekt unter der Leitung von Dick Oatts mitwirken möchten, können sich bis zum 22. März hier anmelden.


Berliner Orchestertreff: Rekord-Anmeldezahlen

2019 wird ein Rekordjahr: 49 Orchester haben sich zum Berliner Orchestertreff am 25./26. Mai angemeldet, den der Landesmusikrat mit Unterstützung der Jeunesses musicales und des Landesverbands Berlin-Brandenburgischer Liebhaberorchester in der Landesmusikakademie Berlin veranstaltet. Insgesamt werden mehr als 1400 Amateurmusikerinnen und -musiker erwartet. Besonderer Kooperationspartner ist in diesem Jahr das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB). Ein Highlight dieser Zusammenarbeit wird die offene Probe für Dmitri Schostakowitschs „Suite für Jazzorchester“ unter der Leitung von RSB-Chefdirigent Vladimir Jurowski, zu der sich auch Berliner Amateurmusikerinnen und -musiker anmelden können, die nicht mit einem eigenen Orchester am Orchestertreff teilnehmen. Die Stimmführerinnen und -führer der Streicher kommen dabei aus den Reihen des RSB.

Rund ein Viertel der zum Treff angemeldeten Amateurorchester sind Sinfonie- oder Kammerorchester. Dazu kommen Bigbands, Blechbläserensembles, Blas- und Zupforchester, Gitarrenensembles, Blockflöten- und Akkordeonorchester. Zwölf offene Ensembles unterschiedlichster Besetzung runden die Vielfalt ab. Ein Drittel aller angemeldeten Orchester sind Kinder- oder Jugendorchester. Ansporn besonders für sie bietet ein Sonderpreis der Deutschen Orchesterstiftung in Höhe von 2000 Euro. Alle angemeldeten Ensembles können sich auf Wunsch von einer Fachjury beraten lassen und Tipps für die Probenarbeit und zukünftige Auftritte mitnehmen. Gleichzeitig können sich interessierte Orchester für die Teilnahme am Deutschen Orchesterwettbewerb im Mai 2020 qualifizieren.

Das alle vier Jahre stattfindende, zweitägige Treffen gibt den zahlreichen Berliner Amateurorchestern Gelegenheit zum Kennenlernen, zu Austausch und Vernetzung. Gleichzeitig öffnet es allen Berlinerinnen und Berlinern einen Blick auf die lebendige Szene der instrumentalen Amateurmusik. Beim bislang größten Orchestertreff in der Geschichte des Berliner Landesmusikrats werden in der Landesmusikakademie Berlin drei Konzertsäle und eine Foyer-Bühne bespielt. Das Programm wird im Frühjahr auf der Homepage des Landesmusikrates bekanntgegeben. Darüber hinaus wird es an beiden Tagen ein umfangreiches Workshop-Angebot für Berliner Amateurmusikerinnen und -musiker geben. Die Online-Anmeldung zu den Workshops und der offenen Probe ist ab sofort freigeschaltet.

Weitere Informationen


KBBM: Beschluss zum Raumbedarf der Musikschulen im wachsenden Berlin

KBBM: Beschluss zum Raumbedarf der Musikschulen im wachsenden Berlin

Die AG-Musikschulleitungen hat eine Berechnungsgrundlage für die Ermittlung des Raumbedarfs der Berli­ner Musikschulen vorgelegt. Die Konferenz der Bezirksbeauftragten im Landesmusikrat fordert, dass auf der Grundlage dieser Berechnung der Bedarf für eine chancengleiche Versorgung der Bevöl­kerung mit Musikschulunterricht entsprechend den Richt- und Orientierungswerten zur quantitativen Versorgung mit öffentlichen Einrichtungen der sozialen und grünen Infrastruktur (12 Jahreswochen­stunden Musikunter­richt pro 1000 Einwohner) ermittelt wird und die so ermittelten Bedarfe bei be­zirk­lichen Bauvorhaben, z. B. im Schulbereich, eingeplant werden.

Bereits am 19.3.2018 hatte das Präsidium des Berliner Landesmusikrates auf die Notwendigkeit hin­gewie­sen, Raum für Musikschulen in der wachsenden Stadt Berlin rechtzeitig einzuplanen. Mit Hilfe der nun vorliegenden Berechnungsgrundlage ist es möglich, den bestehenden Raum­bedarf zu ermit­teln.

Musikschulen sind wichtiger Teil der Infrastruktur Berlins. Der Bedarf der Berliner Bürgerinnen und Bürger nach Musikunterricht ist aktuell aufgrund mangelnder Ressourcen nicht gedeckt. Mit der wachsenden Stadt erhöht sich dieser Bedarf noch weiter. Laut den Richt- und Orientierungs­wer­ten zur quantitativen Versorgung mit öffentlichen Einrichtungen der sozialen und grünen Infrastruk­tur strebt Berlin einen Wert von 12 Jahreswochenstunden Musikunterricht pro 1000 Einwohner an. Dieser Wert wurde 2017 um durch­schnittlich 4 Jahreswochenstunden pro 1000 Einwohner unterschrit­ten. Aufgrund sinkender Stundenzah­len und steigender Einwohnerzahlen fällt er aktuell weiter. Zwischen den Bezirken variiert zudem der Grad der Versorgung sehr stark. 


Neue Ansprechpartner beim Landesmusikrat

Anna-Katharina Reisinger übernimmt die Organisation des Landeswettbewerbes Jugend musiziert Berlin. Sie studierte Musikwissenschaft mit BWL sowie Publizistik- und Kommunikationswissenschaften in München und Berlin, arbeitete für Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und das Deutsche Kammerorchester Berlin und managte zuletzt das Projekt „Klasse: Musik für Brandenburg“ für den Verband der Musik- und Kunstschulen in Brandenburg.

Die gebürtige Berlinerin Veronika Beimesche studierte an der Universität der Künste Klavier und erwarb das Diplom Musikerziehung. Heute leitet sie an der Musikschule Jüttner in Berlin-Prenzlauer Berg den Fachbereich Klavier. Seit dem Herbst 2018 organisiert sie für Jugend musiziert Berlin  den Regionalwettbewerb Berlin Süd.

Der Orchestertreff 2019 ist jetzt schon eine Großveranstaltung, zu der 49 Ensembles aller Größen und Besetzungen erwartet werden. Die Organisation liegt seit Ende 2018 in den Händen von Anke Ulbrich, die nach ihrem Studium der Germanistik und Musikwissenschaft ein Zweitstudium in Veranstaltungstechnik und -management an der Beuth Hochschule für Technik absolviert. Zuvor hat sie in unterschiedlichsten Projekten in den Bereichen Ausstellung, Messe und Theater mitgearbeitet. 

Die Verantwortung für das Landesjugendensemble Neue Musik Berlin hat kürzlich Uta Maria Temme übernommen, die ihr bewährtes Organisationstalent schon seit Jahren in den Dienst des Landesjugendorchesters stellt.


Rüdiger Trantow, 1926–2019

Rüdiger Trantow, Träger der Goldenen Ehrennadel des Landesmusikrats Berlin, ist nach einem langen, erfüllten Leben von uns gegangen. Sein Lebensmotto lautete: „Musik wischt den Staub des Alltags von der Seele.“

Über Jahrzehnte war Rüdiger Trantow als Musikpädagoge, Musiker, Schul- und Kunstamtsleiter, Vorsitzender, Juror und Moderator aktiv. Er hatte eine besondere Gabe, mit jungen Menschen zu arbeiten und sie zu fördern. Er war dem Landesmusikrat Berlin über seine Leitungs- und Gremientätigkeiten eng verbunden.

Einen ausführlichen Nachruf und weitere Information finden Sie hier.


33. Jazztreff Berlin: 33 Bands, 400 Jazzer, hunderte Besucher – und ein Siegertrio

Voll ausgelastet waren die zwei Bühnen der ufaFabrik beim 33. Berliner Jazztreff am 15. und 16. Dezember. 33 Ensembles traten insgesamt auf, darunter zum ersten Mal in der Geschichte des Jazztreffs zwei Jazzchöre, insgesamt 400 Musikerinnen und Musiker. Als Berater waren die Jazz-Profis Maria Baptist, Anna Kaluza, Bernhard Meyer und Lea Frey mit dabei, den Workshop „Interpretation & Arrangement von Jazz-Standards“ leiteten der Saxophonist Uli Kempendorf und der Pianist Marc Schmolling.

Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs Jugend jazzt ist das Trio RoKuLa aus den Geschwistern Rosalie, Kunibert und Lucilla Rudolph. Das Ensemble mit der jüngsten Teilnehmerin des Jazztreffs (Lucilla, elf Jahre alt) wird im Mai zur 17. Bundesbegegnung Jugend jazzt nach Dortmund fahren.


Pressekonferenz zum Saxophon, Instrument des Jahres 2019

2019 ist das Jahr des Saxophons. Darauf hatten sich die Landesmusikräte von Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz, Saar, Sachsen und Schleswig-Holstein geeinigt. In Berlin wurde das Jahr des Saxophons am Mittag des 10. Januar 2019 im Studio des Jazz-Instituts Berlin (JIB) eröffnet. Die Präsidentin des Landesmusikrates Hella Dunger-Löper stellte die Broschüre vor, in der Veranstaltungen und Konzerte zum „Instrument des Jahres“ zusammengefasst sind. Anschließend kamen Dr. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa, und der Berliner Schirmherr Prof. Peter Weniger ins Gespräch. Auf das bevorstehende Saxophon-Jahr vorausblickend, benannte Weniger als sein Ziel, dem Instrument in seiner enormen Vielfalt zwischen Klassik, Jazz und Neuer Musik Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Praktisch erfahrbar machte das Peter Weniger zusammen mit seinen Schülern Julius Gawlik und Asger Uttrup Nissen – und bezog auch die Zuhörerschaft mit ein: Über von den Besucherinnen und Besuchern der Pressekonferenz gemeinsam gesungene Töne improvisierten die drei Saxophonisten einige Minuten lang und provozierten dadurch eine Haltung, für die Weniger sich zuvor nachdrücklich eingesetzt hatte – in einem Blick über die Grenzen des Saxophon-Jahres hinaus: Zusammen musizieren lernen heißt Zuhören lernen, stets mit einem Ohr bei sich selber und einem beim Partner. Auch deshalb, so Weniger, sollte jedes Kind ein Instrument lernen, das Saxophon oder ein anderes.

Bericht von multicult.fm zum Nachhören


Deutsche Orchestervereinigung: Honorar-Mindeststandards für Brandenburg durchgesetzt

Ende Dezember wurden die intensiven Bemühungen der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) nach verbindlichen Mindeststandards für Freischaffende erfüllt. Das Land Brandenburg führt die DOV-Mindeststandards für freischaffende Musiker und Vokalsolisten ab 2019 ein. 2020 gelten sie verbindlich für vom Land geförderte Projekte, spätestens 2021 für die vom Land institutionell geförderten Kulturbetriebe. Der Landtag Brandenburg ist das erste Landesparlament, das mit den Stimmen von SPD, Linken, Grünen und CDU einen entsprechenden Antrag beschloss.

Die DOV wird sich nun dafür einsetzen, eine solche verbindliche Anwendung für Freiberufler bei öffentlich finanzierten Projekten und Orchestern auch in anderen Bundesländern zu erreichen.

Ein weiterer Erfolg für regelmäßige freischaffende Aushilfen in TVK-Orchestern war bereits die Einführung einer freiwilligen zusätzlichen Altersversorgung bei der Bayerischen Versorgungskammer.

Zur Website der DOV


Jeunesses musicales: „Sinfonie der Tausend“ in Berlin / Orchester des Händel-Gymnasiums nach Taiwan

Orchester und Chöre der Humboldt-Universität werden zusammen mit den Kinder- und Jugendchören des Georg-Friedrich-Händel-Gymnasiums im Februar Gustav Mahlers 8. Sinfonie, die sogenannte „Sinfonie der Tausend“, aufführen. Am 12. Februar wird das monumentale Werk in der Philharmonie, am 14. Februar im Konzerthaus zu hören sein. Das Großprojekt wird unterstützt von den Jeunesses musicales, die außerdem eine Konzert- und Begegnungsreise des Jugendsinfonieorchesters am Georg-Friedrich-Händel-Gymnasium im Februar fördern. Auch der Berliner Orchestertreff 2019 am 25./26. Mai findet mit Förderung der Jeunesses musicales statt.

Zur Website der Jeunesses musicales Berlin


Carl Bechstein Stiftung: 6. Carl Bechstein Wettbewerb / Klaviere für Grundschulen

Der 6. Carl Bechstein Klavierwettbewerb für Kinder und Jugendliche wird vom 1. bis zum 3. November im Kulturstall Schloss Britz stattfinden. Der Wettbewerb in der Wertung Klavier solo wendet sich an junge Pianistinnen und Pianisten sowohl mit klassischem als auch mit Jazz-Repertoire. Anmeldungen sind bis zum 1. August möglich.

Als ihr größtes Projekt unterhält die Carl Bechstein Stiftung das Programm „Klaviere für Grundschulen“. Sie stellt Grundschulen kostenlos Klaviere zur Verfügung, damit an diesen innerhalb der Schule im Rahmen des Ganztags Klavierunterricht gegeben werden kann. Grundschulen aus ganz Deutschland können sich formlos bewerben. Seit 2013 hat die Carl Bechstein Stiftung über 180 Klaviere in ganz Deutschland verteilt und damit vielen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben, in Kontakt mit dem Klavierspiel zu kommen und Unterricht zu erhalten. Das Projekt wurde 2015 mit dem Deutschen Kulturförderpreis ausgezeichnet, den der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e. V. gemeinsam mit seinen Partnern Süddeutsche eitung und Handelsblatt jährlich vergibt.

Zur Website der Carl Bechstein Stiftung


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