LMR-Info 59. Ausgabe vom 30. August 2022

Inhalt

Jugend musiziert Berlin: Anmeldestart zur 60. Runde
Am 1. September startet die Anmeldung zum 60. Wettbewerb Jugend musiziert. In Berlin starten die Wertungsspiele im Februar, der Bundeswettbewerb findet vom 25. Mai bis 1. Juni in der Schumann-Stadt Zwickau statt. Anmeldeschluss zum 60. Wettbewerb ist der 15. November. Mehr …

Kultur im Rundfunk, Schulmusik-Desaster: Jours fixes „Musik und Stadt“ im September
Mit gleich zwei brandaktuellen Jours fixes startet der Landesmusikrat in den Herbst. Am 5. September stehen öffentlich-rechtlicher Rundfunk und Kulturauftrag im Mittelpunkt, am 12. September die desolate Lage der Schulmusik in Berlin. Mehr …

Spitzenchöre singen im Haus des Rundfunks: Preisträgerkonzert des Berliner Chortreffs
Zehn Berliner Chöre haben sich beim Chortreff im Juni für den Deutschen Chorwettbewerb 2023 qualifiziert. Neun davon stellen sich am 25. September im Haus des Rundfunks vor. Mehr …

Landesjugendorchester Berlin goes Weikersheim! / Listening to Climate Change
Das Landesjugendorchester wird sein Herbstkonzert auf Schloss Weikersheim vorbereiten. Thema nach wie vor: Das Data-Storytelling-Projekt „Listening to Climate Change“. Mehr …

Berliner JugendJazzOrchester: Herbstprogramm kommt / Videoclip vom Debüt-Konzert
Das Team des Berliner JugendJazzOrchesters (BJJO) bereitet die Herbst-Arbeitsphase vor. Wie das neu formierte BJJO klingt, kann man jetzt in einem Kurzvideo erleben. Mehr …

Instrument des Jahres: Drumset und Orchester beim DRUM KOSMOS am 18. September
Zum Drumset-Jahr 2022 lädt die Hans-Werner-Henze-Musikschule zu einem spannenden Programm ins ORWOHaus. Mehr …

Neue Servicestelle für die Berliner Musikschulen: Leitung gesucht!
Im Aufbau ist zurzeit die neue Servicestelle für die bezirklichen Berliner Musikschulen, angesiedelt unter dem Dach der Stiftung für kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung. Gesucht wird dafür noch eine Leiterin oder ein Leiter – Bewerbungsfrist: 4. September. Mehr …

Bundesmusikverband-Kampagne „Die 3 PLUS – Positive Aspekte des Amateurmusizierens“
Der Bundesmusikverband Chor und Orchester (BMCO) e. V. macht sich mit der Kampagne „Die 3 PLUS“ für das Amateurmusizieren stark. Er unterstützt er seine Mitglieder bei ihrer Überzeugungs­arbeit in den Kommunen. Mehr …

„Deutschland singt und klingt“ am 3. Oktober: Bundesweite Initiative
„Freiheit, Einheit, Hoffnung“: Am 3. Oktober sollen auf den Marktplätzen im ganzen Land Chöre, Ensembles und möglichst viele andere Musikliebhaber:innen zusammenkommen, um mit Musik und Gesang „ein Zeichen der Dankbarkeit, der Hoffnung und des Friedens“ zu setzen. Mehr …

Ein Preis für die Zukunft der Musikforschung: der NFDI4Culture-Award
Das Konsortium in der Nationalen Forschungsdaten­infrastruktur (NFDI) befasst sich mit materiellen und immateriellen Kulturgütern. Es lobt einen eigenen Music Award aus. Bis zum 30. September können Qualifikationsarbeiten oder Projekte eingereicht werden, die den Umgang mit wissen­schaftlichen Daten mit Musikbezug weiter voranbringen. Mehr …

Termine

Jugend musiziert Berlin
1.9.–15.11.2022                Anmeldephase zum 60. Wettbewerb 2023        

Jour fixe „Musik und Stadt“
5.9.2022                               Kultur im öffentlich-rechtlichen Rundfunk unter dem neuen
Medienstaatsvertrag
12.9.2022                            Schulmusik ohne Personal – Lehrkräftemangel in Berlin

Landesjugendorchester Berlin
25.10.–1.11.2022              Herbst-Arbeitsphase Schloss Weikersheim / Berlin
1.11.2022      
                      Listening to Climate Change. Herbstkonzert im Konzerthaus

Berliner JugendJazzOrchester
30.10.–5.11.2022              Herbst-Arbeitsphase
5.11.2022                            Herbstkonzert im Georg-Neumann-Saal

Berliner Jazztreff
27.11.2022                          37. Berliner Jazztreff in der Kulturbrauerei       

Alle Termine auf www.landesmusikrat-berlin.de

Berichte

Jugend musiziert: Berlin feiert Bundespreisträger:innen
Zum Konzert der Bundespreisträger:innen am 27. August begrüßte Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey die Jugendlichen Musiker:innen im voll besetzten Festsaal des Roten Rathauses. Mehr …

dream sequence: Das Landesjugendensemble Neue Musik Berlin in der Villa Elisabeth
Am 12. Juli präsentierte  das Landesjugendensemble Neue Musik Berlin sein funkelndes Sommerprogramm „dream sequence“ in der Villa Elisabeth. Mehr …

Listening to Climate Change – ein Werkstattkonzert des Landesjugendorchesters
Ein Etappenziel: In seinem Werkstattkonzert am 24. Juli stellte das Landesjugendorchester Berlin seine Arbeit am Programm „Listening to Climate Change“ auf der Astrid-Lindgren-Bühne vor. Mehr …

Mitglieder-News

Chorverband Berlin: Start für die Chorarbeit im neuen Schuljahr
Singt ihr in einem Schul- oder Jugendchor? Arbeitet ihr für einen oder leitet ihn sogar? Dann hält der Chorverband Berlin einige Starthilfen für das neue Schuljahr bereit! Mehr …

Initiative Neue Musik: September ist der Monat der zeitgenössischen Musik
Vier Wochen Neue Musik, Klangkunst, Musiktheater, Echtzeitmusik, Improvisation und Diskurs: Zum sechsten Mal ist der September Monat der zeitgenössischen Musik. Mehr …

Verband Alte Musik Berlin: Workshops für Musiker:innen
Die Vereinigung Alte Musik Berlin e. V. startet in die zweite Runde ihres Workshop-Reihe unter dem Titel „EMPOWERMENT – Workshops und Seminare für die Alte Musik“. Mehr …

Musikbuch-Empfehlung

Crüger 1622: Ein Berliner Kantor schreibt Musikgeschichte
Johann Crüger (1598–1662) wirkte 40 Jahre lang an der Nicolaikirche als Kantor. Während dieser Zeit schrieb er, zeitweise in Zusammenarbeit mit dem Nicolaipastor Paul Gerhardt, zahlreiche Melodien und Liedsätze, von denen viele bis heute weltweit im Gottesdienst gesungen werden. Der ortus musikverlag widmet Crüger einen facettenreichen, schön ausgestatteten Sammelband. Mehr …

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LMR-News


Jugend musiziert Berlin: Anmeldestart zur 60. Runde

Zum 60. Mal wird der Wettbewerb Jugend musiziert im Jahr 2023 stattfinden. Turnusmäßig werden Solowertungen in den Kategorien Klavier, Harfe, Gesang, Drum-Set (Pop) und Gitarre (Pop) ausgeschrieben. Die Ensemblewertungen umfassen Streich- und Blasinstrumente und gemischte Ensembles, Akkordeon Kammermusik und, unter „Besondere Besetzungen“, Neue Musik. Auch eine Wertung „Jumu Open“ ist vorgesehen.

Für Berlin kommen die POP-Zusatzwertungen Beats & Rhymes, Singer/Songwriter und Bands dazu, außerdem Komposition, Komposition für Filmmusik, Interkulturelle Perkussion und Jugend forscht: Musik.

Zu allen Kategorien des Bundeswettbewerbs sowie zu den beiden Kategorien Komposition kann man sich bis zum 15. November 2022, 18 Uhr, anmelden. Für interkulturelle Perkussion, Jugend forscht: Musik und die drei POP-Kategorien gilt der 15. Januar als Anmeldeschluss.

Alle Ausschreibungen, Termine und weiteren Informationen auch auf www.jugend-musiziert-berlin.de.


Kultur im Rundfunk, Schulmusik-Desaster: Jours fixes „Musik und Stadt“ im September

► Während die Vorgänge im rbb nicht nur in Berlin die Schlagzeilen bestimmen, geht das Podium beim 14. Jour fixe „Musik und Stadt“ die grundsätzliche Frage an, welche Rolle Kultur und besonders Musik im öffentlich-rechtlichen Rundfunk unter dem neuen Kultur-Staatsvertrag spielen können. Wie kann ein zeitgemäßer Kulturbegriff aussehen, der die Vielfalt der Genres und Kulturen in der Region Berlin-Brandenburg widerspiegelt? Wie lässt sich die regionale Kultur der professionellen, aber auch der Amateurmusik einbeziehen? Welche Rolle spielen digitale Produktionsprozesse und Ausspielwege? Welche Strategien können nachwachsende Generationen an die Sender heranführen, und welche Rolle spielen dabei Angebote der musikalischen Bildung?

Auf dem Podium bei ALEX Berlin: Christian Goiny (CDU, rbb Rundfunkrat), Dr. Hans-Dieter Heimendahl, (Deutschlandfunk Kultur), Dagmar Bednarek (rbb), Veronika Petzold (Deutscher Chorverband) und Marcus von Amsberg (Bundesmusikverband Chor & Orchester). Die Moderation hat Hella Dunger-Löper, Präsidentin des Landesmusikrats Berlin; Musik kommt vom Berliner Mädchenchor.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Diskussion kann live im Saal oder im Internet per Online-Konferenz oder Livestream verfolgt werden. Hier geht es zur Online-Anmeldung für den 14. Jour fixe „Musik und Stadt“ am 5. September.

► Der 15. Jour fixe „Musik und Stadt“ widmet sich einem weiteren drängenden Thema: Der desolaten Lage der Schulmusik in Berlin. In der Bertelsmann-Studie „Monitoring Musikalische Bildung in der Grundschule“ von 2020 wurde der eklatante Fachkräftemangel im Musikunterricht als Kernproblem identifiziert. Es fehlen bis zu 23 000 Musiklehrkräfte. Allein in Berlin waren mehr als 50 Prozent aller eingestellten Lehrkräfte Quer- und Seiteneinsteiger. Heute fehlen sogar diese. Die Vorschläge zur Mangelbehebung aus dem politischen Raum sind aus Sicht des Landesmusikrats Berlin besorgniserregend: Kürzung der Stundentafel, Zusammenlegung künstlerischer Fächer zu Fächerverbünden, unbenotete Projekte, die von schulfremden Personen geleitet werden.

Welche Maßnahmen plant Senatsverwaltung? Welche Auswirkungen hätten Stundentafelkürzungen für den Unterricht und die Schulensembles? Ist die Aussetzung der Weiterbildung Musik vor diesem Hintergrund noch haltbar? Wie können die Absolventenzahlen im Lehramt Musik endlich deutlich erhöht werden?

Unter der Moderation von Carl Parma diskutieren Prof. Dr. Werner Beidinger (Potsdam), Franziska Brychcy (Die Linke), Mark Rackles (Wissenschaftszentrum Berlin), Claudia Rocca (Berggruen-Gymnasium) und Prof. Julia Hülsmann (UdK Berlin); musizieren werden Studierende des Studiengangs Lehramt Musik an der UdK Berlin.

Auch hier ist die Teilnahme kostenfrei. Die Diskussion kann live im Saal oder im Internet per Online-Konferenz oder Livestream verfolgt werden. Hier geht es zur Online-Anmeldung zum 15. Jour fixe „Musik und Stadt“ am 12. September.


Spitzenchöre singen im Haus des Rundfunks: Preisträgerkonzert des Berliner Chortreffs

Am 25./26. Juni fand in der Landesmusikakademie im FEZ der Berliner Chortreff statt. Das Treffen für Berliner Chöre und Gesangsensembles aller Art, vom Pop-Quartett bis zum großen gemischten Chor, war das bisher größte dieser Art. 56 Chöre mit rund 1600 Sänger:innen waren an den beiden Tagen versammelt, rund 2500 Besucher:innen aus ganz Berlin genossen Konzerte, Workshops, offene Proben und ein umfangreiches Begleitprogramm.

Der Chortreff war auch Schauplatz des Landeschorwettbewerbs. Vor mehreren Fachjurys konnten sich dabei Chöre für den Deutschen Chorwettbewerb qualifizieren, der 2023 in Hannover stattfindet. Zehn Chöre und Ensembles überzeugten die Juror:innen von ihrem sängerischen Können, neun von ihnen werden sich am Sonntag, dem 25. September, im Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks an der Masurenallee im Preisträgerkonzert präsentieren. Gastgeber des Konzerts ist der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), der am 25. September sein gesamtes Programm dem Singen widmet; die Übertragung des Preisträgerkonzerts wird Höhepunkt des Tagesprogramms.

Tickets für das Konzert sind hier online im Vorverkauf erhältlich. Besucher:innen sollten beachten, dass am selben Tag der Berlin-Marathon stattfindet. Deshalb empfiehlt sich die Anfahrt mit S- oder U-Bahn (U-Bahn: U2, Theodor-Heuss-Platz; S-Bahn: S 41/42/46, Messe Nord).


Landesjugendorchester Berlin goes Weikersheim! / Listening to Climate Change

Das Schloss Weikersheim, Sitz der Jeunesses Musicales Deutschland, zählt zu den schönsten Orten zum Musizieren überhaupt. Dort und in der Deutschen Oper Berlin wird das Landesjugendorchester vom 25. bis 31. Oktober sein Herbstprogramm einstudieren. Nach dem Werkstattkonzert am 27. Juli auf der Astrid-Lindgren-Bühne (siehe „Berichte“) steht das Programm weiterhin unter dem Motto „Listening to Climate Change“ und setzt gemeinsam mit dem Soundkollektiv kling klang klong das gleichnamige Data-Storytelling-Projekt zum Thema Klimawandel fort. Das gesamte Programm wird das Landesjugendorchester unter der Leitung von Lancelot Fuhry am 1. November 2022 im Konzerthaus vorstellen.

Für eine aktive Teilnahme kann man sich noch bewerben! Das nächste Probespiel findet am 26. September im Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach (Rheinsberger Str. 4-5, 10115 Berlin) statt. Zur Online-Anmeldung


Berliner JugendJazzOrchester: Herbstprogramm kommt / Videoclip vom Debüt-Konzert

Das Berliner JugendJazzOrchester (BJJO) hat sich unter der Leitung der Jazz-Profis Fabia Mantwill und Nicolai Thärichen im Frühjahr neu formiert. Sein Debüt feierte es am 15. April in der ufaFabrik in neuer, bunter Besetzung, einschließlich Streicher und – ja! – Blockflöten. Der neue, aufregende Klang des Ensembles lässt sich nun in einem Kurzvideo vom Debüt-Konzert nacherleben.

Am 30. Oktober kommt das BJJO zu einer Probenwoche in Brandenburg zusammen. Das neu erarbeitete Programm wird es am 5. November im Georg-Neumann-Saal der UdK präsentieren. Eine Frankreichreise steht im Frühjahr an: Das BJJO plant eine gemeinsame Arbeitsphase mit dem Conservatoire Versailles-Grand Parc, das bereits eine mehrjährige Partnerschaft mit dem Landesjugendorchester verbindet.


Instrument des Jahres: Drumset und Orchester beim DRUM KOSMOS am 18. September

Am Sonntag, dem 18. September 2022, präsentiert die Hans-Werner-Henze-Musikschule Marzahn-Hellersdorf in Kooperation mit dem ORWOhaus e. V. „Drum Kosmos“ – eine große Musikaufführung rund um das Drumset als Instrument des Jahres 2022 im großen Saal des ORWOhaus e. V. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Interkulturellen Tage Marzahn-Hellersdorf 2022 statt.

Das Jugendsinfonieorchester unter der Leitung von Jobst Liebrecht, die Big Band und weitere Ensembles der Musikschule führen Werke mit direktem Bezug zum Schlagzeug auf. Hierfür schrieb der Komponist Zacharias Falkenberg eigens eine Suite mit dem Titel „Paranéte“, die an diesem Tag uraufgeführt wird. Für die Komposition wurde Musik aus dem Hip Hop, Trap, Drum’n’Bass, Cloudrap etc. in eine orchestrale Besetzung übersetzt. Zusätzlich gibt es zwei weitere Uraufführungen aus der Hand junger Kompositionsschülerinnen und -schüler der Musikschule, Elisa Franke und Vincent Weiss. Ihre Werke sind im Rahmen einer Kompositionswerkstatt an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin entstanden. Als Instrument des Jahres steht das Drumset auch bei den verschiedensten Musizierangeboten der Musikschule 2022 besonders im Fokus. Neue Kompositionen und Ensembles wurde dafür extra geschaffen.

Beim DRUM KOSMOS sind unter anderem das Drum Team Berlin, das Schlagwerkensemble, die Big Band der Henze Musikschule und das Streichensemble Sherazade zu hören.

Mehr Information zu DRUM KOSMOS


Neue Servicestelle für die Berliner Musikschulen: Leitung gesucht!

Die neugeschaffene Servicestelle für die Berliner Musikschulen sucht eine engagierte Leitungspersönlichkeit. Die Servicestelle soll die Arbeit der bezirklichen Musikschulen koordinieren und bestimmte Verwaltungsaufgaben zentral übernehmen. Kernbereiche der Tätigkeit sind die Förderung der öffentlichen Berliner Musikschulen durch eine stärkere gesamtstädtische Abstimmung des Angebots, die Weiterentwicklung einer datenbankbasierten Software für die Verwaltung, die Beratung bei der strategischen Weiterentwicklung des Fortbildungsangebots für Musikschulen, Einführung eines Qualitätssicherungssystems, Unterstützung der Musikschulen beim digital gestützten Unterricht, die Entwicklung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen, der Aus- und Aufbau von Kooperationen zwischen Musikschulen und Bildungs‑, Jugend- und Kultureinrichtungen und schließlich die Unterstützung der zuständigen Senatsverwaltung bei der Weiterentwicklung des Musikschulwesens in Berlin. Bewerbungsschluss ist der 4. September 2022.

Mehr Information zur Ausschreibung


Bundesmusikverband-Kampagne „Die 3 PLUS – Positive Aspekte des Amateurmusizierens“

Der Bundesmusikverband Chor und Orchester startet die Kampagne „Die 3 PLUS“ des Amateurmusizierens. Die Kampagne ist eine Reaktion auf die weitreichenden Folgen der Pandemie im Bereich der musikalischen Breitenkultur. Die Mitgliedsverbände des Bundesmusikverbands wollen auf Initiative des Kompetenznetzwerks NEUSTART AMATEURMUSIK die positiven Aspekte des Musizierens zurück ins Bewusstsein rufen.

Grundlage dafür ist die bereits am 18. Juli veröffentlichte Publikation „Positive Aspekte des Musizierens“ von Wissenschaftler:innen und Expert:innen des Kompetenznetzwerks NEUSTART AMATEURMUSIK. Die Arbeit zeigt: Gemeinsames Musizieren und Musikhören hat vielfältige positive Auswirkungen auf das gesundheitliche und soziale Wohlergehen einer Gesellschaft. Zusammengefasst werden diese in drei essenziellen Bereichen menschlichen Zusammenlebens – Gesundheit, Bildung und Gemeinschaft:

  • Musik tut gut. Musik kann Entspannung und Ausgleich für Körper und Geist sein, weckt Erinnerungen und Gefühle und kann wie ein Medikament wirksam werden.
  • Musizieren bildet. Musizieren fordert das Gehirn in jedem Alter heraus und kann helfen, schneller und besser zu lernen.
  • Gemeinsames Musizieren verbindet. Gemeinsames Musizieren ist eine komplexe gemeinschaftliche Koordinationsleistung, fördert Gemeinschaft, Empathie und Zusammenhalt und unterstützt bei der Bewältigung von Herausforderungen.

Dazu BMCO-Präsident Benjamin Strasser MdB: „Gemeinsames Musizieren bringt Menschen zusammen, ermöglicht Verständigung, ist gesundheitsfördernd und ein wesentlicher Zugang zu Bildung. Die Bedingungen für gemeinsames Musizieren zu fördern, ist besonders nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie eine wichtige Aufgabe.“ Prof. Dr. Stefan Koelsch, Neurowissenschaftler, ergänzt: „Eine Politik, welche die musikalische Bildung in der Fläche fördert, kann so auf lange Sicht die Lebensqualität einer Gesellschaft verbessern.“

Alle Musikensembles sind ausdrücklich aufgerufen, sich an der Kampagne zu beteiligen. Dazu werden über eine digitale Plattform Texte, Impulse und Grafiken bereitgestellt, die positiv für das Image des Amateurmusizierens werben, für den eigenen Verein angepasst und zur Mitgliedergewinnung genutzt werden können.

Ziel der Kampagne „Die 3 PLUS“ ist, den Vereinen und Verbänden Argumentationsgrundlagen für ihre Öffentlichkeitsarbeit und Lobbyarbeit gegenüber Politik, Musikschulen und Schulen an die Hand zu geben.

Alle Informationen zur Kampagne und zu den Materialien finden Sie auf www.amudreiplus.de
Für Rückfragen:


„Deutschland singt und klingt“ am 3. Oktober: Bundesweite Initiative

Auch 2022 findet zum Tag der Deutschen Einheit wieder die Musikaktion „3. Oktober – Deutschland singt und klingt“ statt. Chöre und Instrumentalensembles in mehr als 300 Städten und Gemeinden sind zur Beteiligung an diesem offenen Musizieren aufgerufen. Zur gleichen Zeit sollen am 3. Oktober 2022 um 19 Uhr zehn allgemein bekannte Lieder erklingen, darunter „Freiheit“, „Der Mond ist aufgegangen“ oder „We Shall Overcome“. So sollen an diesem Tag viele tausende Menschen aus der gesamten Gesellschaft unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und körperlicher Konstitution musizieren und feiern. Die Freude am gemeinsamen Singen soll die unterschiedlichen Kulturen in unserem Land miteinander verbinden. Nach Bundestagspräsident a. D. Wolfgang Schäuble wird der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow in seiner Funktion als Präsident des Bundesrates 2022 die Schirmherrschaft übernehmen. In Erfurt findet dieses Jahr das zentrale Bürgerfest der Bundesregierung am 3. Oktober 2022 statt, bei dem auf vielen Plätzen in der Stadt gemeinsam mit der Initiative „3. Oktober – Deutschland singt und klingt“ die Feier ihren Höhepunkt finden wird.

Information und Anmeldung


Ein Preis für die Zukunft der Musikforschung: der NFDI4Culture-Award

Der NFDI4Culture Music Award wird von der musikwissenschaftlichen Community in NFDI4Culture vergeben und soll musikbezogene oder musikwissenschaftliche Projekte und Unternehmungen auszeichnen, die in besonderer Weise zu den Zielen in den Aufgabenbereichen des Konsortiums beitragen. Das können solche Projekte zum Beispiel durch (Weiter-)Entwicklung von Standards für Datenformate, durch (Weiter-)Entwicklung von Forschungssoftware, durch Beiträge zur nachhaltigen Archivierung und Verfügbarmachung von Forschungsdaten, durch Strategien im Umgang mit Persönlichkeits- und Urheberrechtsfragen, durch Entwicklung von Ideen zur Vermittlung musikbezogener bzw. musikwissenschaftlicher Forschungsdaten oder durch Schaffung von Möglichkeiten und Formaten zur institutionsübergreifenden Zusammenarbeit.

Der Award wird in zwei Kategorien vergeben: Als Qualifikations-Award für in den Jahren 2021/22 abgeschlossene Qualifikationsarbeiten (M.A., Promotion und vergleichbare) aus allen musikbezogenen Fachgebieten, deren Ergebnisse im Weiteren zu den Aufgabenbereichen von NFDI4Culture beitragen; oder als Projekt-Award für Projekte von Kulturschaffenden und Wissenschaftler:innen aus allen musikbezogenen Fachgebieten, deren Ergebnisse im Weiteren zu den Aufgabenbereichen von NFDI4Culture beitragen. Eingereicht werden können Qualifikationsarbeiten oder Projekte bis zum 30. September 2022.

NFDI4Culture ist das Konsortium in der Nationalen Forschungsdaten­infrastruktur (NFDI), das sich mit Forschungsdaten zu materiellen und immateriellen Kulturgütern befasst.

Mehr Information auf der Website von NFDI4Culture


Berichte


Fotos: Tommi Aittala

Jugend musiziert: Berlin feiert Bundespreisträger:innen

Bis zum letzten Platz gefüllt war der Festsaal im Roten Rathaus am Sonnabendnachmittag. Das Publikum bejubelte 21 jungen Musiker:innen, die sich beim 59. Bundeswettbewerb Jugend musiziert in Oldenburg 1. Preise erspielt hatten. Die Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren trugen Lieblingsstücke aus ihren Wettbewerbsprogrammen vor. Dabei reichte die stilistische Bandbreite von Frühbarock bis Pop. Eingangs hatte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey die jungen Musiker:innen im Roten Rathaus begrüßt und sie zu ihren Leistungen beglückwünscht.

Für SWR2 besuchte Oliver Kranz das Konzert im Roten Rathaus und sprach mit den jungen Musiker:innen und Markus Wenz, dem Vorsitzenden des Landesausschusses Jugend musiziert Berlin. Der Beitrag wuirde am 30. August 2022 in der Sendung „Treffpunkt Klassik“ gesendet. Hier können Sie ihn nachhören.

Der Wettbewerb Jugend musiziert findet jedes Jahr statt. Die jugendlichen Teilnehmer:innen können sich dabei über Regional- und Landeswettbewerbe bis zum Bundeswettbewerb qualifizieren. 110 Berliner Jugendlichen gelang das im Wettbewerb 2022, 36 von ihnen wurden auf Bundesebene mit 1. Preisen ausgezeichnet. 2023 wird der Wettbewerb zum 60. Mal stattfinden.


dream sequence: Das Landesjugendensemble Neue Musik Berlin in der Villa Elisabeth

Der Saal in der Villa Elisabeth, akustisch und architektonisch ein Schmuckstück, ist dem Landesjugendensemble Neue Musik mittlerweile vertraut. Am 12. Juli, kurz nach Beginn der Berliner Sommerferien, stellte es dort unter der Leitung von Christoph Breidler sein Sommerprogramm vor. Mit dem namengebenden Stück „Dream Sequence (Images II)“ ehrte das Ensemble den im Februar verstorbenen großen US-amerikanischen Komponisten George Crumb. Neben den Stücken von Alexej Sioumak, Stefan Streich und Milica Djordjevic standen auch zwei Uraufführungen auf dem Programm, die beide im Rahmen des Wettbewerbs Jugend musiziert Berlin 2022 entstanden: „Monday“ von Nikolai Chalkidis (*2005) und „Conversation in the Morning“ von Leonard Brandt (*2010), in dem auf originelle Weise auch das Instrument des Jahres 2022 zum Einsatz kam, das Drumset. Das Publikum im fast voll besetzten Saal feierte das Ensemble samt Leiter Christoph Breidler mit langem Applaus.


Listening to Climate Change – ein Werkstattkonzert des Landesjugendorchesters

Mit dem Projekt „Listening to Climate Change“ adressiert das LJO im Jahr 2022 die Problematik des Klimawandels. In Zusammenarbeit mit dem Soundkollektiv kling klang klong schärfen die Jugendlichen musikalisch das Bewusstsein für eine ökologischere Zukunft. Während des Werkstattkonzerts am 24. Juli auf der Astrid-Lindgren-Bühne im FEZ kamen neben einem klassischen Programm auch zwei Stücke zur Aufführung, die auf der Basis der zugrundeliegenden Harmonien und Motive von Rebels „Cahos“ und Haydns „Vorstellung des Chaos“ sowie Wetterdaten ihrer Entstehungszeit verändert wurden. Dafür wurden relevante Daten wie die CO2-Belastung der Luft, Temperatur, Meeresspiegel oder Niederschlag gesammelt und in das musikalische Grundgerüst integriert, um die Entwicklung über die Zeit und damit auch den Klimawandel auditiv und emotional erfahrbar zu machen. Das Publikum in der Astrid-Lindgren-Bühne lauschte gebannt den Klängen, die das Orchester gemeinsam mit kling klang klong entwickelt hatte und nun unter der Leitung von Lancelot Fuhry vorstellte.

Das Werkstatkonzert ist eine Station auf dem Weg zum Gesamtprogramm, das das Landesjugendorchester am 1. November im Konzerthaus präsentieren wird (siehe LMR-News).


Mitglieder-News


Chorverband Berlin: Start für die Chorarbeit im neuen Schuljahr

Mehr über die eigene Öffentlichkeitsarbeit im Chor erfahren, Einblicke in den Landesjugendchor Berlin erhalten, sich beim Beatboxing ausprobieren oder an mehr Bühnenpräsenz ausprobieren – das alles geht beim Schul- und Jugendchortag des Chorverbands Berlin am 4. September.

Jugendliche zwischen 14 und 25 Jahren sind an diesem Tag in Centre Français de Berlin (Müllerstr. 74, 13349 Berlin) herzlich eingeladen, sich anzumelden. Die Teilnahme ist kostenlos. Der Tag beginnt mit einer gemeinsamen Eröffnung um 9:30 Uhr und endet gegen 16 Uhr. Ein Mittagessen gibt es vor Ort.

Weitere Informationen: www.chorverband-berlin.de/chorjugend/chorjugend-im-chorverband-berlin.


Initiative Neue Musik: September ist der Monat der zeitgenössischen Musik

In der sechsten Ausgabe des Monats der zeitgenössischen Musik (1.–30. September 2022) zeigen Berliner Musiker:innen, Komponist:innen und Ensembles wieder unterschiedlichste künstlerische Positionen in Konzerten, Performances und Klanginstallationen sowohl in den großen Konzerthäusern als auch auf den Bühnen der Freien Szene.

Den Monat der zeitgenössischen Musik als Festival zu bezeichnen, ist eigentlich pures Understatement. Mit seinen rund 150 Veranstaltungen an 65 Bühnen in nur vier Wochen ist der Monat der zeitgenössischen Musik nicht nur pure Überforderung, sondern auch verlässlicher Gradmesser aktueller Tendenzen der zeitgenössischen Musik.

Das komplette Programm gibt es hier.


Verband Alte Musik Berlin: Workshops für Musiker:innen

Die Vereinigung Alte Musik Berlin e. V. startet in die zweite Runde ihres Workshop-Reihe unter dem Titel „EMPOWERMENT – Workshops und Seminare für die Alte Musik“. Das Programm dient der Vernetzung und Sichtbarkeit der Alte-Musik-Szene in Berlin. Mit Qualifizierungsangeboten zu Themen wie sozialer Absicherung, Steuerfragen und Verträgen sowie Förderung, Management und Akquise unterstützt und stärkt das Projekt gezielt professionelle Interpret:innen. Die kommenden Workshops behandeln u. a. die Themen Akquise/Veranstalterkommunikation, Vermarktung/Social Media und „Businessplan“. Außerdem ist in Kooperation mit anderen Verbänden eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Arbeitslosenversicherung für Freiberufler:innen? – Perspektiven und Hindernisse“ geplant. Die Workshops finden online statt, Gäste aus anderen Genres und alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Genaue Informationen zu den Veranstaltungen und der kostenlosen Anmeldung finden Sie unter: https://workshops.alte-musik-berlin.de.

Das Projekt „Empowerment – Workshops und Seminare für die Alte Musik“ wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Programms „Stärkung des Innovationspotentials in der Kultur II (INP-II)“ und der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.


Musikbuch-Empfehlung

Crüger 1622: Ein Berliner Kantor schreibt Musikgeschichte

Johann Crüger (1598–1662), dessen Kirchenlieder bis heute weltweit gesungen werden, trat vor 400 Jahren das Kantorenamt in der Berliner Nicolaikirche an, das er 40 Jahre lang bis zu seinem Tod ausübte. Zum Jubiläum dieses Dienstbeginns hat der in Beeskow und Berlin ansässige ortus musikverlag zusammen mit dem Stadtmuseum Berlin einen reich illustrierten Aufsatzband veröffentlicht, der viele neue Erkenntnisse zu Crügers Werk und seinem vielseitigen Berufsleben präsentiert.

Die Autorinnen und Autoren der Beiträge beleuchten im Zusammenhang mit Crügers Wirken zahlreiche Facetten zur Berliner Geschichte des 17. Jahrhunderts aus musikwissenschaftlicher, historischer oder theologischer Perspektive.

Sehr anschaulich schildert beispielsweise Ingeborg Allihn die konfessionellen Spannungen zwischen dem Hof – 1613 war der brandenburgische Kurfürst Johann Sigismund zum Calvinismus übergetreten – und den lutherisch geprägten Stadtkirchen. Der 30-jährige Krieg verstärkte diese Konflikte und traf Berlin so schwer, dass sich die Einwohnerzahl halbierte. Sehr anspruchsvoll klingt das Aufgabenprofil des damaligen Kantors, der gleichzeitig als Lehrkraft am „Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster“ gefordert war.

Susanne Knackmuß, Archivarin des von der Streitschen Stiftung betreuten historischen Bestandes aus dem Gymnasium zum Grauen Kloster, weiß fundiert vom damaligen Schulalltag zu berichten. Die Kantoren hatten zwar als dem Probst und dem Rektor untergeordnete „Diener zweier Herren“ vieles zu vereinbaren, wussten aber von dieser Doppelrolle durchaus zu profitieren. Und nicht selten wurden sie verwarnt, weil sie nach Musikdarbietungen bei weltlichen Festlichkeiten zusammen mit ihren Chorknaben als „esslustig und trunkfreudig“ auffielen. Über Crüger finden sich dagegen viele anerkennende Berichte in den Chroniken.

Konrad Klek verfolgt Aspekte von Crügers Wirkungsgeschichte bis ins 20. Jahrhundert. So wurden Crügers Melodien von Bach, Mendelssohn, Liszt oder Brahms zitiert und finden sich im Film „Schlafes Bruder“.

Nicht nur in den lesenswerten Geleitworten von Kultursenator Klaus Lederer und Christian Stäblein, dem Bischof der evangelischen Landeskirche, wird die langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit Crügers mit dem ab 1657 als Pfarrer an der Nicolaikirche amtierenden Paul Gerhardt betont. Berühmte Melodien von Crüger nach Texten von Paul Gerhardt sind u. a. „Fröhlich soll mein Herze springen“ oder „Ich singe dir mit Herz und Mund“. Mit Texten anderer Dichter unterlegt sind z. B. „Jesu, meine Freude“ und „Nun danket alle Gott“.

Crüger 1622: Ein Berliner Kantor schreibt Musikgeschichte
Herausgegeben von Albrecht Henkys, Hans-Otto Korth und Wolfgang Miersemann. Beeskow: ortus musikverlag, 2022. 260 Seiten. ISBN 978-3-937788-73-9. 34,50 Euro

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Eine Empfehlung von Susanne Hein, Leiterin der Musikbibliothek der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.