
Instrument des Jahres 2025: Die Stimme
In einem spannenden Zusammenspiel aus Muskeln, Stimmlippen und Knorpel im Kehlkopf entsteht die für jeden Menschen einzigartige Stimme. Sie kann tönen, flüstern, sprechen, singen und noch so viel mehr. Und so kann jede*r das „eingebaute“ Instrument ganz individuell hörbar machen und einsetzen. Höchste Zeit also, dass die Landesmusikräte dieses außergewöhnliche Instrument ein Jahr lang in Szene setzen.
Die Stimme verbindet uns Menschen auf der ganzen Welt. Sie überwindet kulturelle, sprachliche und geografische Grenzen und schafft eine gemeinsame Basis für Kommunikation und gegenseitiges Verständnis. Und sie ist in nahezu jedem musikalischen Genre, das der Globus zu bieten hat, zuhause. Also ganz gleich, wo wir uns befinden und welche Musik wir im Ohr haben, unsere Stimmen ermöglichen es uns, Gedanken, Gefühle und Ideen auszutauschen und so eine tiefere Verbindung zueinander aufzubauen. Die Stimme ist auch das erste Instrument, dessen wir uns bedienen, wenn wir als soziale Wesen miteinander umgehen, wenn wir unsere Gesellschaft gestalten oder Politik verändern wollen. Das soziale und das musikalische Instrument sind schwer abgrenzbar ineinander verwoben. Es ist das Instrument, das uns zu Menschen macht.
Und nicht nur der Mensch hat eine Stimme. Auch im Tierreich erleben wir die farbenfrohsten und faszinierendsten Klänge. Von den melodischen Gesängen der Vögel bis hin zu den kilometerweit tragenden Rufen der Wale – die Stimmen der Tiere bereichern jeden Tag unsere Welt. Freuen Sie sich mit uns auf das Jahr der Stimme und hinterlassen Sie 2025 Ihren ganz persönlichen akustischen Fingerabdruck!
Download: Logos zum Projekt IdJ 2025 – Die Stimme (ZIP-Datei, 3,8mb)
Pressekonferenz am 15. Januar 2025
Veranstaltungskalender für das Jahr der Stimme
Wie klang der Liedgesang zur Zeit von Johannes Brahms und Clara Schumann, zur Zeit der „Erfindung“ des Liederabends? Worin unterscheidet sich die heutige Aufführungspraxis romantischer Kunstlieder von der Praxis ihrer Entstehungszeit?
Um uns die „Stimme der Brahmszeit“ im Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft zu vergegenwärtigen – von soziokulturellen Aspekten bis hinein in Details des gesanglichen, sprachlichen und pianistischen Klangbildes –, bringen wir am 18. und 19. Oktober im Curt-Sachs-Saal des Staatlichen Instituts für Musikforschung in Berlin führende Fachleute aus den Bereichen Gesang, Liedbegleitung, Musikwissenschaft und Stimmphysiologie zusammen:
Symposium mit Vorträgen und Diskussionen (Sa und So jeweils ab 9 Uhr), Gesangslabor: Studierende im Hauptfach Gesang erkunden mit den Referentinnen und Referenten „experimentell“ die Umsetzbarkeit historischer Interpretationsforschung in der künstlerischen Praxis (Sa und So 11.30–13 Uhr).
- 18
- OKT
Die international bekannte Sängerin, transformational Coach sowie diesjährige Schirmherrin des Instruments des Jahres, Jocelyn B. Smith, lädt zusammen mit Freunden aus der Berliner Musikszene dazu ein, einen ganzen Tag lang gemeinsam in der Petruskirche zu singen und die Kraft der Stimme zu feiern!
Über den Tag verteilt, bieten verschiedene Vocal-Coaches offene Gospel-Jazz-Pop-Rock-Beatbox-Angebote an: Aufwärmübungen, gemeinsames Singen von Songs, Harmonien, Call-and-Response, einfaches Songwriting, Bodypercussion und Gesangsimprovisation - für jeden*n ist etwas dabei!
Die Veranstaltung ist offen für alle, die gerne singen und neugierig sind, ihre Stimme zu erleben - egal welches Niveau und egal ob man nur für eine Stunde mitmachen oder den ganzen Tag bleiben möchte. Es geht darum auszuprobieren, Spaß zu haben, Menschen kennenzulernen und die Kraft des gemeinsamen Singens zu spüren.
Bringt eure Stimme und Neugierde mit und kommt vorbei!
Eintritt frei! Anmeldung
- 18
- OKT
Wie klang der Liedgesang zur Zeit von Johannes Brahms und Clara Schumann, zur Zeit der „Erfindung“ des Liederabends? Worin unterscheidet sich die heutige Aufführungspraxis romantischer Kunstlieder von der Praxis ihrer Entstehungszeit? Die bekannte Liedinterpretin Anna Lucia Richter und der Pianist Herbert Schuch ein Liedprogramm nach Vorbild der Sängerin Amalie Joachim, einer führenden Liedinterpretin des 19. Jahrhunderts. „Historisch informiert“ ist dabei nicht nur die Interpretation der Lieder, sondern auch der programmatische Kontext – die Abläufe –, in dem sie stehen. Das Konzert findet im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung "Musiklabor: Stimme der Brahmszeit" statt, zu der sich führende Fachleute aus den Bereichen Gesang, Liedbegleitung, Musikwissenschaft und Stimmphysiologie am 18. und 19. Oktober im Staatlichen Institut für Musikforschung Berlin treffen.
Kontakt: kasse(at)mimpk(dot)de oder Telefon: 030.254 81-178
Die Teilnahme am Symposium ist kostenlos.
Die Eintrittskarte für den historischen Liederabend am 18.10. um 18.30 Uhr kostet 10 €.
- 18
- OKT
Erstmals gemeinsam auf der Bühne unter der Leitung unseres Chorleiters Sven Ratzel:
"High Fossility", der Rock- und Popchor 60+ und der "Berliner Soulchor"
Tickets im Vorverkauf: 14,- ; 7,- Euro
- 24
- OKT
In ihrem Programm „Heute Nacht oder nie“ präsentieren die vier jungen Herren aus Berlin eine vielfältige Auswahl deutschsprachiger Musik der letzten 150 Jahre in Verbindung mit amerikanischen Jazz- und Rock-’n’-Roll-Hits!
Mit ihrem unverwechselbaren A-cappella-Klang erscheinen romantische Vertonungen alter Klassiker, Lieder, Chansons und Filmschlager der goldenen 20er und die schönsten Evergreens der 30er bis 70er Jahre in neuem Gewand.
Freuen Sie sich auf Musik von Künstlern wie Joseph Schmidt, den Comedian Harmonists, Hildegard Knef, Rudi Schuricke oder Elvis Presley!
Tickets hier
- 25
- OKT
ESTILL VOICE TRAINING – Stimm-Training im 21. Jahrhundert
An diesem Einführungstag lernen Sie mit Estill Master Trainer Prof. Marc Secara die Methode kennen. Was ist ESTILL VOICE TRAINING (EVT)? Wie funktioniert die menschliche Stimme und wie genau gelingt es mir, verschiedene Stimmqualitäten zu erzeugen? Wie erreiche ich meine stimmlichen Ziele effektiv und schnell? Wie kann ich gezielt meine gesangstechnischen Probleme lösen oder meinen Sound verbessern? ESTILL VOICE TRAINING ist eine wissenschaftlich fundierte und systematisch sehr gut strukturierte Methode zur funktionalen Stimmbildung. Durch Training von Muskelgruppen können schnell und nachvollziehbar Ergebnisse erzielt werden. Das übergeordnete Ziel ist die sichere Beherrschung des Stimmwerkzeugs für alle Stilistiken und ohne jegliche ästhetischen Vorbehalte.
Die weltbekannte Stimmforscherin Jo Estill entdeckte, dass wir 13 Strukturen im Stimmapparat kontrollieren können und sie zu sechs verschiedenen Stimmqualitäten mischen können (Speech, Twang, Opera, Belt, Sob, Falsetto). Bei EVT lernen Sie, alle Teile des Stimmapparates unabhängig voneinander zu beherrschen und verschiedene Klangfarben zu produzieren. Die Methode ist geeignet für alle Genres und Stimmarten: ob Pop oder Oper, ob Chanson oder Rock.
Prof. Marc Secara ist einer der weltweit nur 37 Estill Mentor Course Instructors und lehrt Gesang an der SRH Berlin University/School of Popular Arts in Berlin.
--> Sängerinnen und Sänger, die in einem Chor singen, der Mitglied im Chorverband Berlin ist, erhalten auf diesen Kurs 20% Rabatt. Bitte lassen Sie sich ihre Mitgliedschaft über den Vorstand Ihres Chores beim Chorverband Berlin bescheinigen und laden diese Bescheinigung bei der Anmeldung hoch.
Als Fortbildung nach § 3 Abs. 2 Nr. 6 BbgMKSchulG anerkannt.
Zielgruppe: Sänger*innen aller Genres, Musikpädagog*innen, Sprecher*innen, Schauspieler*innen
Dozent*in: Prof. Marc Secara
Datum: 08.11.2025 - 08.11.2025
Ort: Räume der Landesmusikakademie Berlin
Gebühr: 80,00 Euro (für Mitglieder des Chorverband Berlin: 64,00 Euro)
Anmeldeschluss: 24.10.2025
Kurszeiten: 08.11.2025 10:00-17:00
- 08
- NOV
An diesem Einführungstag lernen Sie mit Estill Master Trainer Prof. Marc Secara die Methode kennen. Was ist ESTILL VOICE TRAINING (EVT)? Wie funktioniert die menschliche Stimme und wie genau gelingt es mir, verschiedene Stimmqualitäten zu erzeugen? Wie erreiche ich meine stimmlichen Ziele effektiv und schnell? Wie kann ich gezielt meine gesangstechnischen Probleme lösen oder meinen Sound verbessern? ESTILL VOICE TRAINING ist eine wissenschaftlich fundierte und systematisch sehr gut strukturierte Methode zur funktionalen Stimmbildung. Durch Training von Muskelgruppen können schnell und nachvollziehbar Ergebnisse erzielt werden. Das übergeordnete Ziel ist die sichere Beherrschung des Stimmwerkzeugs für alle Stilistiken und ohne jegliche ästhetischen Vorbehalte.
Die weltbekannte Stimmforscherin Jo Estill entdeckte, dass wir 13 Strukturen im Stimmapparat kontrollieren können und sie zu sechs verschiedenen Stimmqualitäten mischen können (Speech, Twang, Opera, Belt, Sob, Falsetto).
Kosten: 80 Euro
- 08
- NOV
Complete Pop & Jazz Choir – Praktische Übungen & Tipps: Klang, Probe, Auftritt und Organisation
Welche Zutaten benötigt ein "perfekter" Chorklang und wie können wir uns diesem Sound nähern? Wie können wir auch herausfordernde und oftmals mühsame Problemstellungen mit Freude und Spaß im Chor verbessern? Sie trainieren verschiedene chorische Wahrnehmungsübungen und arbeiten an allen wesentlichen Komponenten des guten Klangs. Phrasierung, unterschiedliche Übungen zu Rhythmus, Intonation, Sound und Interpretation werden beleuchtet. Strategien für einen gelungenen, authentischen Bühnenauftritt und eine mitreißende Performance werden trainiert. Auch übergeordnete Fragestellungen zu Probenplanung, Programmwahl, Besetzung und Bühnentechnik werden behandelt.
Prof. Marc Secara arbeitet seit über 20 Jahren mit Pop- und Jazzchören. Er war 20 Jahre lang künstlerischer Leiter des Landesjugend-Pop- und Jazzchores Brandenburg (www.youngvoicesbrandenburg.de), sang über ein Jahrzehnt bei BERLIN VOICES und ist regelmäßig Coach der Vokalgruppe des Bundesjazzorchesters.
--> Sängerinnen und Sänger, die in einem Chor singen, der Mitglied im Chorverband Berlin ist, erhalten auf diesen Kurs 20% Rabatt. Bitte lassen Sie sich ihre Mitgliedschaft über den Vorstand Ihres Chores beim Chorverband Berlin bescheinigen und laden diese Bescheinigung bei der Anmeldung hoch.
Als Fortbildung nach § 3 Abs. 2 Nr. 6 BbgMKSchulG anerkannt.
Zielgruppe: Chorleiter*innen, Sänger*innen, Mitglieder von Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchören, Chorverbände
Dozent*in: Prof. Marc Secara
Datum: 09.11.2025 - 09.11.2025
Ort: Räume der Landesmusikakademie Berlin
Gebühr: 80,00 Euro (für Mitglieder des Chorverband Berlin: 64,00 Euro)
Anmeldeschluss: 25.10.2025
Kurszeiten: 09.11.2025 10:00-17:00
- 09
- NOV
Welche Zutaten benötigt ein "perfekter" Chorklang und wie können wir uns diesem Sound nähern? Wie können wir auch herausfordernde und oftmals mühsame Problemstellungen mit Freude und Spaß im Chor verbessern? Sie trainieren verschiedene chorische Wahrnehmungsübungen und arbeiten an allen wesentlichen Komponenten des guten Klangs. Phrasierung, unterschiedliche Übungen zu Rhythmus, Intonation, Sound und Interpretation werden beleuchtet. Strategien für einen gelungenen, authentischen Bühnenauftritt und eine mitreißende Performance werden trainiert. Auch übergeordnete Fragestellungen zu Probenplanung, Programmwahl, Besetzung und Bühnentechnik werden behandelt.
Prof. Marc Secara arbeitet seit über 20 Jahren mit Pop- und Jazzchören. Er war 20 Jahre lang künstlerischer Leiter des Landesjugend-Pop- und Jazzchores Brandenburg (www.youngvoicesbrandenburg.de), sang über ein Jahrzehnt bei BERLIN VOICES und ist regelmäßig Coach der Vokalgruppe des Bundesjazzorchesters.
Kosten: 80 Euro
- 09
- NOV
Mit diesem Konzert möchte die Berliner Cappella den Aufbruch in das siebte Jahrzehnt ihres Bestehens feiern. Auf dem Programm stehen zwei sehr unterschiedliche Werke, dessen eines der Chor in 60 Jahren noch nie gesungen hat, während das andere – dessen Entstehung möglicherweise vom ersten inspiriert ist – ihn lange begleitet hat.
Ein äußerer Anlass für die Komposition von Mozarts Großer Messe in c-Moll ist nicht bekannt. Mozart war jedenfalls seit seinem Rauswurf 1781 nicht mehr am Hofe von Fürstbischof Colloredo in Salzburg tätig, sondern hatte als einer der ersten Komponisten überhaupt eine freiberufliche Laufbahn eingeschlagen. Allerdings schuf er die c-Moll-Messe zu Beginn seiner Ehe mit Constanze geb. Weber, weshalb das Werk oft als Votivgabe für Constanze angesehen wird. Mozartbiograf Maynard E. Solomon bezeichnete die c-Moll-Messe als eine Verherrlichung Constanzes, ihr Magnificat.
Mozart schrieb einmal, dass er „in seinem Herzen versprochen“ habe, nach der Hochzeit mit Constanze in Salzburg eine neukomponierte Messe aufzuführen. Aufzeichnungen von Mozarts Schwester Nannerl zufolge fand Ende Oktober 1783, zum Abschluss eines mehrfach aufgeschobenen längeren Besuchs bei Mozarts Vater Leopold, in der Klosterkirche St. Peter zu Salzburg unter Aufbietung der gesamten Hofmusik tatsächlich eine Aufführung des Werkes statt. Dass Constanze selbst die hohen und äußerst virtuosen Sopransoli sang, beweist, dass sie selbst über große sängerische Qualitäten verfügte, über die jedoch weit weniger bekannt ist als über die ihrer berühmten Schwestern.
Die c-Moll-Messe steht somit für einen doppelten Aufbruch Mozarts in ein neues Leben: Das in der Ehe mit der von ihm sehr geliebten Constanze und das als selbständiger Künstler. Warum die Messe unvollendet blieb, ist nach wie vor Gegenstand von Spekulationen. Einerseits hätten in Zeiten der Kirchenreform Josephs II. die Chancen für die Aufführung eines so monumentalen Werkes schlecht gestanden. Andererseits endet Mozarts Arbeit mit der bewegenden Arie Et incarnatus est, „ …und hat Fleisch angenommen …“. Entschied er sich nach der Nachricht vom Tod ihres bei einer Amme in Wien zurückgelassenen Sohnes Raimund Leopold vier Wochen nach ihrer Abreise, die die Mozarts während jenes Aufenthalts in Salzburg ereilte, dazu, diese Zeile mitten aus dem Credo ohne bereits existenten musikalischen Zusammenhang in dem Werk zu gestalten, und konnte danach nicht mehr weiterschreiben? Machte er sich vielleicht auch aus diesem Grunde nicht an das Agnus Dei? Oder folgte er hier lediglich weiter dem Brauch im Salzburger Stift unter Erzbischof Colleredo, der kurze Messen bevorzugte, die Messe genau ab hier im gregorianischen Choral fortzusetzen?
Strawinskys Messe entstand zwischen 1944 und 1948 gegen Ende seiner neoklassizistischen Periode. Seinem Assistenten und Sekretär, dem Dirigenten, Musikwissenschaftler und Schriftsteller Robert Craft, schrieb er zur Entstehung des Werks einmal: „Meine Messe wurde teilweise durch einige Messen von Mozart angeregt, die ich 1942 oder 1943 in einem Second-Hand-Laden in Los Angeles fand. Als ich diese rokokoopernartigen Süßigkeiten der Sünde durchspielte, wusste ich, dass ich eine eigene Messe schreiben musste, aber eine echte.“
Anders als Mozarts Monumentalwerk ist Strawinskys Werk in seinen gestalterischen Mitteln extrem reduziert und steht so in einem reizvollen Kontrast zu einem der Werke, die möglicherweise zu seiner eigenen Entstehung geführt haben. Während Mozarts Musik einer Ästhetik des Schönen verpflichtet ist und dabei Pracht und intime Gefühle nicht scheut, steht bei Strawinsky – wie bei vielen Komponisten der klassischen Moderne – der Intellekt, das rationale Verstehen, im Vordergrund.
Wolfgang Amadeus Mozart: Große Messe in c-Moll (für Chor und Orchester)
Igor Strawinsky: Messe (für Chor und Orchester)
BERLINER CAPPELLA + Kammersymphonie Berlin
Johannes Gaubitz, Johanna Kaldewei, Burkhard von Puttkamer, Alessia Schumacher
Leitung: Sergi Gili Solé
- 23
- NOV
Mit diesem Konzert möchte die Berliner Cappella den Aufbruch in das siebte Jahrzehnt ihres Bestehens feiern. Auf dem Programm stehen zwei sehr unterschiedliche Werke, dessen eines der Chor in 60 Jahren noch nie gesungen hat, während das andere – dessen Entstehung möglicherweise vom ersten inspiriert ist – ihn lange begleitet hat.
Ein äußerer Anlass für die Komposition von Mozarts Großer Messe in c-Moll ist nicht bekannt. Mozart war jedenfalls seit seinem Rauswurf 1781 nicht mehr am Hofe von Fürstbischof Colloredo in Salzburg tätig, sondern hatte als einer der ersten Komponisten überhaupt eine freiberufliche Laufbahn eingeschlagen. Allerdings schuf er die c-Moll-Messe zu Beginn seiner Ehe mit Constanze geb. Weber, weshalb das Werk oft als Votivgabe für Constanze angesehen wird. Mozartbiograf Maynard E. Solomon bezeichnete die c-Moll-Messe als eine Verherrlichung Constanzes, ihr Magnificat.
Mozart schrieb einmal, dass er „in seinem Herzen versprochen“ habe, nach der Hochzeit mit Constanze in Salzburg eine neukomponierte Messe aufzuführen. Aufzeichnungen von Mozarts Schwester Nannerl zufolge fand Ende Oktober 1783, zum Abschluss eines mehrfach aufgeschobenen längeren Besuchs bei Mozarts Vater Leopold, in der Klosterkirche St. Peter zu Salzburg unter Aufbietung der gesamten Hofmusik tatsächlich eine Aufführung des Werkes statt. Dass Constanze selbst die hohen und äußerst virtuosen Sopransoli sang, beweist, dass sie selbst über große sängerische Qualitäten verfügte, über die jedoch weit weniger bekannt ist als über die ihrer berühmten Schwestern.
Die c-Moll-Messe steht somit für einen doppelten Aufbruch Mozarts in ein neues Leben: Das in der Ehe mit der von ihm sehr geliebten Constanze und das als selbständiger Künstler. Warum die Messe unvollendet blieb, ist nach wie vor Gegenstand von Spekulationen. Einerseits hätten in Zeiten der Kirchenreform Josephs II. die Chancen für die Aufführung eines so monumentalen Werkes schlecht gestanden. Andererseits endet Mozarts Arbeit mit der bewegenden Arie Et incarnatus est, „ …und hat Fleisch angenommen …“. Entschied er sich nach der Nachricht vom Tod ihres bei einer Amme in Wien zurückgelassenen Sohnes Raimund Leopold vier Wochen nach ihrer Abreise, die die Mozarts während jenes Aufenthalts in Salzburg ereilte, dazu, diese Zeile mitten aus dem Credo ohne bereits existenten musikalischen Zusammenhang in dem Werk zu gestalten, und konnte danach nicht mehr weiterschreiben? Machte er sich vielleicht auch aus diesem Grunde nicht an das Agnus Dei? Oder folgte er hier lediglich weiter dem Brauch im Salzburger Stift unter Erzbischof Colleredo, der kurze Messen bevorzugte, die Messe genau ab hier im gregorianischen Choral fortzusetzen?
Strawinskys Messe entstand zwischen 1944 und 1948 gegen Ende seiner neoklassizistischen Periode. Seinem Assistenten und Sekretär, dem Dirigenten, Musikwissenschaftler und Schriftsteller Robert Craft, schrieb er zur Entstehung des Werks einmal: „Meine Messe wurde teilweise durch einige Messen von Mozart angeregt, die ich 1942 oder 1943 in einem Second-Hand-Laden in Los Angeles fand. Als ich diese rokokoopernartigen Süßigkeiten der Sünde durchspielte, wusste ich, dass ich eine eigene Messe schreiben musste, aber eine echte.“
Anders als Mozarts Monumentalwerk ist Strawinskys Werk in seinen gestalterischen Mitteln extrem reduziert und steht so in einem reizvollen Kontrast zu einem der Werke, die möglicherweise zu seiner eigenen Entstehung geführt haben. Während Mozarts Musik einer Ästhetik des Schönen verpflichtet ist und dabei Pracht und intime Gefühle nicht scheut, steht bei Strawinsky – wie bei vielen Komponisten der klassischen Moderne – der Intellekt, das rationale Verstehen, im Vordergrund.
Wolfgang Amadeus Mozart: Große Messe in c-Moll (für Chor und Orchester)
Igor Strawinsky: Messe (für Chor und Orchester)
BERLINER CAPPELLA + Kammersymphonie Berlin
Johannes Gaubitz, Johanna Kaldewei, Burkhard von Puttkamer, Alessia Schumacher
Leitung: Sergi Gili Solé
- 23
- NOV
Ausbilder*innen im Lernfeld 4 wissen um die Bedeutung der Stimme als eines der wichtigsten beruflichen Werkzeuge: Sie verbindet und ist ein Schlüssel zu gelingenden Beziehungen in der Kindheitspädagogik. Wer seiner eigenen Stimme vertraut, kann Kindern Halt geben, sie begeistern, Emotionen regulieren und Räume der Geborgenheit schaffen. Darüber hinaus erschließen wir den Kindern die Welt der Lieder, Reime und Geschichten. Doch wie kann die eigene Stimme in der Ausbildung/ im Studium entdeckt, positiv besetzt und entwickelt werden? Nadja Dehn vermittelt, wie Fachschullehrkräfte auch ohne ausgebildete Stimme ihre Klassen unterstützen und empowern können und welche Mittel dazu führen, eine Stimme gesund, entspannt und singfähig zu halten. Sie gibt professionelles Wissen und Können zum Sprechen und Singen weiter, getragen von dem Grundsatz: „Jede Stimme ist schön und jede Stimme ist wertvoll!"
- 05
- DEZ
Jahresendkonzert des Berliner Jodelchors urban yodeling (Leitung: Igrid Hammer) mit dem italienischen Frauenchor LaChorDi (Leitung: Annunziata Matteucci) und dem Berliner Obertonsänger Miroslav Großer.
Die unterschiedlichen Gesangsstile der drei teilnehmenden Gruppen verbinden sich zu einem berührenden und berauschenden Klangerlebnis.
Eintritt frei
- 07
- DEZ
Vom "Jahr der Stimme" sollen auch angehende Erzieher*innen profitieren! Daher lädt die Landesmusikakademie Berlin Klassen aus Erzieherfachschulen zu einem Stimmbildungsworkshop ein.
Eine ausdrucksvolle und gesunde Stimme ist eines der wichtigsten beruflichen Werkzeuge: Sie verbindet und sie ist der Schlüssel zu gelingenden Beziehungen in der Kindheitspädagogik. Wer seiner eigenen Stimme vertraut, kann Kindern Halt geben, sie begeistern, Emotionen regulieren und Räume der Geborgenheit schaffen. Darüber hinaus erschließen wir den Kindern die Welt der Lieder, Reime und Geschichten.
- 18
- DEZ
Jocelyn B. Smith verzaubert den Ernst-Reuter-Saal mit einem festlichen Weihnachtskonzert
In der besinnlichen Vorweihnachtszeit lädt die international gefeierte Sängerin Jocelyn B. Smith zu einem besonderen Weihnachtskonzert ein. Am 20. Dezember 2025 wird die Künstlerin im ehrwürdigen Ernst-Reuter-Saal auftreten und ihr Publikum mit einer Auswahl an weihnachtlichen Klassikern und eigenen Interpretationen in festliche Stimmung versetzen.
Mit ihrer unverwechselbaren Stimme und ihrer mitreißenden Bühnenpräsenz hat Jocelyn B. Smith weltweit Herzen erobert. Ihre außergewöhnliche Fähigkeit, Emotionen durch Musik zu transportieren, verspricht einen unvergesslichen Abend voller Wärme und musikalischer Glanzlichter.
Die Zuhörenden dürfen sich auf überraschende Arrangements und gefühlvolle Interpretationen freuen, die die Magie der Weihnachtszeit einfangen und zum Träumen einladen.
- 20
- DEZ
Wir möchten das Jahr der Stimme gemeinsam mit Ihnen feiern. Im zentralen Online-Veranstaltungskalender des Landesmusikrats weisen wir auf Ihre Veranstaltung hin. Bitte tragen Sie Ihre Veranstaltung hierfür in diesem Formular ein. Herzlichen Dank!
Singen in der Familie
Berlin schläft ein: Der Landesmusikrat Berlin sammelt Wiegenlieder in allen Sprachen der Stadt
Schlaflieder verbinden Menschen, Generationen, Herzen. Sie begleiten uns in den ruhigsten Momenten, schenken Trost und Geborgenheit. Berlin ist Heimat von Menschen aus mehr als 170 Nationen mit zahlreichen unterschiedlichen Sprachen und Kulturen. Sie alle bewahren Wiegenlieder in ihrem kollektiven Gedächtnis. Diese sprachliche und musikalische Vielfalt pflegt und würdigt der Landesmusikrat Berlin im Jahr der Stimme in Kooperation mit dem Berliner Ethnologischen Museum (Humboldt Forum), der Ernst von Siemens Musikstiftungsprofessur an der Freien Universität Berlin (FU Berlin) und dem Endangered Languages Archive an der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
„Berlin schläft ein“ heißt das künstlerische und kulturelle Experiment, das den reichen Schatz an Schlafliedern sammelt, archiviert und allgemein zugänglich macht. Ziel ist die Erhaltung dieses immateriellen kulturellen Erbes und die Förderung des Singens in der Familie.
Gemeinsam schaffen wir einen Fundus von Berliner Liedern, der den einmaligen kulturellen und sprachlichen Reichtum unserer Stadt und der Welt widerspiegelt.“ (Hella-Dunger Löper, Präsidentin des Landesmusikrats Berlin
Die Vielfalt der gesammelten Lieder wird in einem geschützten Rahmen über die Online-Plattform des Endangered Languages Archive der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zugänglich gemacht und zusätzlich in den Sammlungen des Berliner Ethnologischen Museums (Humboldt Forum) langzeitarchiviert. Die gesammelten Lieder werden außerdem im Lauf des Jahres in Konzerten, Workshops und Ausstellungen präsentiert, um ihre Schönheit und Vielfalt sichtbar zu machen.
Termine für Aufnahme-Sessions, der Link zum Online-Aufnahmetool und weitere Informationen finden Sie hier.
Singen in der Familie
Babykirchenlieder
Mit dem Projekt „Babykirchenlieder“ sowie durch zahlreiche Angebote zum Eltern-Kind-Singen setzt sich auch die evangelische Kirche aktiv dafür ein, das Singen in den Familien zu stärken. Diese Angebote vermitteln nicht nur musikalische Freude, sondern bieten den Familien auch wertvolle Rituale und „Seelenfutter“ für den Alltag. Durch das gemeinsame Singen erhalten Kinder schon in den ersten Lebensjahren die Möglichkeit, ihre eigene Stimme zu entdecken und weiterzuentwickeln. Mehr Infos: https://www.kirchenmusik-ekbo.de/landessingwartin/baby-psalm-baby-kirchen-lieder
Unsere Schirmherrin

Jocelyn B. Smith
Jocelyn B. Smith (*New York, 1960) lebt seit über 30 Jahren in Deutschland. Sie hat mehr als 3.000 Live-Konzerte gegeben und mit unterschiedlichsten Künstlern wie Lenny White, Till Brönner, Falco und Alphaville sowie mit Komponisten wie Mikis Theodorakis, Heiner Goebbels und Zülfü Livaneli zusammengearbeitet.
1995 erhielt sie die Goldene Schallplatte für den Titelsong des Disney-Films „Der König der Löwen“. 1998 wurde sie von der International Federation of the Phonographic Industry mit dem Jazz Award für ihre CD „Blue Lights and Nylons“ ausgezeichnet. Ihre Plattenfirma Blondell Productions produzierte über 10.000 Exemplare der CD.
2006 startete Jocelyn ihr philanthropisches Projekt und gründete den Chor „Different Voices of Berlin“ in einem Nachbarschafts- und Gemeinschaftszentrum gegen Armut und soziale Ausgrenzung in Berlin-Kreuzberg, in der „Gitschiner 15“. Sie ist außerdem Gründerin des gemeinnützigen Vereins „Yes We Can e.V.“ (2008), der sich für nachhaltigen Schutz und Unterstützung von Kindern einsetzt, sowie des humanitären Projekts „Shine A Light“.
2011 wurde Jocelyn eingeladen, „Amazing Grace“ bei der Berliner Gedenkveranstaltung zum 11. September am Brandenburger Tor zu singen. Die Aufführung wurde weltweit von CNN übertragen. Sie trat außerdem beim letzten Konzert im „Tränenpalast“ an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze auf, vor Gästen wie Erzbischof Desmond Tutu, Angela Merkel, den US-Präsidenten Barack Obama und Bill Clinton, dem deutschen Bischof Wolfgang Huber, Mitgliedern des Deutschen Bundestages sowie den Bundespräsidenten Roman Herzog und Horst Köhler.
2015 veröffentlichte Jocelyn ihr 30-jähriges Jubiläumsalbum „My Way“ mit einem Konzert im Berliner Dom. Sie ist Botschafterin des „Help 4 People e.V.“ (Flüchtlingshilfswerk) und der Björn Schulz Stiftung (Sonnenhof Kinderhospiz). Mit ihrer Initiative „Shine A Light“ setzt sie sich für mehr Menschlichkeit und Toleranz ein. 2016 trat sie gemeinsam mit dem international renommierten Bariton Thomas Quasthoff in Wien auf, im Rahmen der „Shine A Light Ambassadorship Honoring Tour“.
2018 wurde Jocelyn für ihr soziales Engagement von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Mitsingen
Ihr wollt gemeinsam singen und neue Lieder entdecken?
Wir stellen hier künftig verschiedene Mitsing-Angebote in Berlin vor, bei denen jeder mitmachen kann – ob jung oder alt, ob Anfängerin oder erfahrener Sängerin. Von Eltern-Kind-Singen über Singkreise bis hin zu Chören und Sing Alongs für Erwachsene ist alles dabei!
Finden Deinen Chor – Chorverband Berlin e.V.
Berlin Singt | SingAlong – Das große Mitsing-Event in Berlin
Sing dela Sing Alle singen allnight long
Gesang und Chor – Berlin.de Kinderchöre, Welcome-Chor für Erwachsene, Vokales Mädchenensemble der Musikschule Fanny Hensel
Blog
Hier entsteht bald ein Blog zum Thema Stimme. Die ersten Beiträge befinden sich noch in der Vorbereitung. Bis dahin finden Sie bei uns bereits einige Berichte über die Stimme und unsere Schirmherrin Jocelyn B. Smith.
- https://www.inforadio.de/rubriken/kultur/beitraege/2025/01/das-instrument-des-jahres–die-stimme.html
- Kultur – Das Instrument des Jahres: Die Stimme | rbb24 Inforadio
- Warum uns Singen glücklich macht – die Stimme ist „Instrument des Jahres“ 2025 Interview mit Prof. Dr. Gunter Kreutz
- Das Musikinstrument des Jahres 2025: die Stimme – Teil 2: „Ich kann nicht singen!“ | nmz – neue musikzeitung
- Stimme feat. Bernadett Kis – Musikgespräch
- Gespräche · MDR KULTUR Café mit Jocelyn B. Smith · Podcast in der ARD Audiothek
- Entdecke die Welt der Stimme mit dem VÖBB!
Der Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB) bietet ein vielfältiges Angebot rund um das Thema Stimme – in seinen Musikbibliotheken und darüber hinaus. Mit Konzerten, Veranstaltungen und Medienpräsentationen wird die faszinierende Welt des Singens gefeiert.
Der VÖBB stellt eine große Auswahl an digitalen und gedruckten Noten sowie zahlreiche Bücher über das Singen bereit. Große Meisterinnen aller „Stimmfächer“ laden dazu ein, die eigene Stimme neu zu erkunden. Auch spezielle Wünsche von fortgeschrittenen Sängerinnen können erfüllt werden.
Ob Vinyl, CD oder Streaming – der VÖBB bietet auf dem Medium Ihrer Wahl eine breite Auswahl an Musik zum Hören. Darüber hinaus unterstützt der VÖBB bei der individuellen Suche vor Ort und nimmt gerne Anschaffungsvorschläge entgegen.
Weitere Informationen und aktuelle Thementipps finden Sie unter: www.voebb.de > Aktuelles > Thementipps
Der VÖBB freut sich auf Ihren Besuch!
Archiv
Hier geht es zu den Archivseiten der Instrumente des Jahres seit 2010: