Was uns zusammenhält: Musik (20.06.2025)

Der Landesmusikrat Berlin wirkt mit Nachwuchsförderung und Musikalischer Bildung für alle in die Zivilgesellschaft hinein und stärkt damit demokratische Grundwerte – Bilanz des ersten Halbjahres zur Klausurtagung des Präsidiums

Pressemitteilung | 20.06.2025 

Das Musikleben einer Stadt wird maßgeblich geprägt durch das bürgerschaftliche Engagement ihrer Bewohner. Hier setzt die Arbeit des Landesmusikrats Berlin an: Er wirkt mit seinen Projekten in die Zivilgesellschaft hinein, unterstützt und fördert das gemeinschaftliche Musizieren, ermöglicht Jugendlichen und Erwachsenen Zugänge zur Musik und trägt damit nicht nur zur Musikalisierung, sondern auch zur inneren Verbundenheit der Stadtgesellschaft bei.

Im ersten Halbjahr 2025 entfaltete der Landesmusikrat Berlin dabei eine besonders nachhaltige und breite Wirkungskraft. Die einzelnen Projekte ergänzen sich dabei auf selbstverständliche und produktive Weise. So spielt das Landesjugendorchester Berlin, Spitzenprojekt der Nachwuchsförderung, auch Werke von in der NS-Zeit verfolgten und ermordeten Komponist:innen. Das Orchester arbeitet dabei mit Berliner Schüler:innen zusammen, die sich im Projekt „Musikalische Stolpersteine“ mit den jeweiligen Biografien im Kontext der Geschichte auseinandersetzen. Mit Unterstützung von radio3rbb entstand eine bemerkenswerte Podcast-Reihe, die sich in der berlinHistoryApp und in der ARD Mediathek dauerhaft nachhören lässt.

Die Jugendprojekte gehören seit jeher zur DNA des Landesmusikrats Berlin. „Jugend musiziert Berlin“, „Förderung junger Ensembleleiter:innen“, die Jugendensembles für Alte Musik und für Neue Musik. Das Berliner JugendJazzOrchester. Sie alle fördern nicht nur musikalische Fertigkeiten, sondern auch Kompetenzen, die eine Gesellschaft zukunftsfähig machen: Verantwortungsübernahme, Teamfähigkeit und Toleranz.  Zudem haben alle Projekte Inklusion und Diversität im Blick und reagieren darauf, etwa mit der Aufnahme von Instrumenten wie Oud, Nay und Kanun in die Wertungskategorien von Jugend musiziert Berlin

Eine überwältigende Resonanz fand das Projekt „Berlin schläft ein“, das in Kooperation mit wissenschaftlichen Institutionen Schlaflieder in allen Sprachen Berlins sammelt und archiviert. Das Angebot an alle Berliner:innen trifft einen Nerv – und eine Sehnsucht: Inmitten einer von Spaltung und Konflikt geprägten Realität Momente der Ruhe zu finden und darüber hinaus die eigene kulturelle Herkunft zu pflegen und anderen zugänglich zu machen. Die öffentlichen Aufnahme-Sessions fanden so großen Zuspruch, dass der Landesmusikrat Berlin ergänzend dazu ein online-Aufnahmetool entwickelte. Ein mittlerweile viel genutztes Novum, für das nicht mehr als ein Smartphone nötig ist. Im Jahr der Stimme wird der Berliner Chortreff, der von 3. bis 5. Oktober stattfindet, das ursprünglichste Instrument des Menschen in allen Facetten ausloten. Die Anmeldungen übertreffen schon jetzt die Erwartungen. 

Wertschätzende Impulse in die Zivilgesellschaft hinein gibt das Projekt „Förderung der Instrumentalen Amateurmusik“, das die meist ehrenamtliche Leitungstätigkeit professioneller Musiker:innen für Amateurensembles finanziell unterstützt und zugleich Fortbildungen für Amateure anbietet. Zudem schafft der Landesmusikrat auch eine zusätzliche Vernetzung mit sozialen Einrichtungen, in denen Amateurensembles auftreten. 

Voraussetzung für eine lebendige Amateurszene sind jedoch Räume für Proben und Aufführungen. Auf die dramatisch sich zuspitzende Raumnot reagiert der Landesmusikrat mit einer stetig erweiterten und gut besuchten Raumdatenbank sowie akribischer Raumakquise, die vom Projekt „Raumkoordination“ geleistet wird.  Diesem pragmatischen Ansatz folgt auch die „Beratungsstelle für geflüchtete Musiker:innen“, die in diesem Jahr wieder ihre Arbeit aufgenommen hat. Der Bedarf ist groß, mit qualifizierter Beratung und guter Netzwerkarbeit leistet der Landesmusikrat Berlin auch damit einen Beitrag zur Integration.


Ansprechpartnerin:
Franziska Stoff
Generalsekretärin Landesmusikrat Berlin e.V.
E-Mail:
Tel.: 0163 1745 113


Der Landesmusikrat Berlin e.V. setzt sich für die Institutionen und Verbände ein, die das Berliner Musikleben prägen. Er vertritt und koordiniert die musikpolitischen Interessen seiner Mitglieder und berät den Senat und die Fraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus. In eigenen Projekten wirkt der Landesmusikrat selbst in die Kulturlandschaft Berlin hinein. Dabei nimmt er besonders den musikalischen Nachwuchs in den Blick.

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Offene Probe

Auch nicht-mitwirkende Zuhörer:innen sind herzlich willkommen.

Eine aktive Teilnahme ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich. 

Alle Berliner Amateurmusiker:innen sind herzlich eingeladen, an der Offenen Probe am Samstagabend teilzunehmen. 

Exklusiv für den Orchestertreff werden der zweite und vierte Satz der 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven so arrangiert, dass auch Musiker:innen mit unterschiedlichen Zupfinstrumenten, Akkordeon und anderen im Original nicht besetzten Instrumenten mitspielen können. 

Es ist erwünscht, dass die Teilnehmer:innen Ensemble-Erfahrung mitbringen. 

Iván Fischer

ist Ehrendirigent des Konzerthausorchesters und als einer der visionärsten Musiker unserer Zeit bekannt.

Er war Chefdirigent des National Symphony Orchestras in Washington, Opéra National de Lyon und des Konzerthausorchesters Berlin, letzteres hat ihn zum Ehrendirigent ernannt. Ebenso ist er Honorary Guest Conductor des Royal Concertgebouw Orchestra, mit dem ihn eine jahrzehntelange Zusammenarbeit verbindet.  

Bei den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des BR und dem New York Philharmonic Orchestra ist er regelmäßig zu Gast.

Nach einigen Gastauftritten in internationalen Opernhäusern, entschied er sich auch bei der Oper für einen Reformweg und gründete die Ivan Fischer Opera Company, mit der er unabhängige Opernproduktionen verwirklicht. Seit 2004 ist Iván Fischer auch als Komponist tätig, er schreibt meist vokale Musik mit kleinen Instrumentalensembles. 

Iván Fischer wurde 2013 zum Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London ernannt und ist Ehrenbürger von Budapest.

Noten
Hier finden Sie alle Noten für die offene Probe. Bitte bringen Sie sich Ihre Noten selbstständig, ausgedruckt und vorbereitet mit.
 
4. Satz
Zeit und Ort

Samstag, 28. September

18.30 bis 20 Uhr

Landesmusikakademie Berlin
Foyer des FEZ-Berlin

Straße zum FEZ 2, 12459 Berlin