Ob Bigband, Chor, Sinfonieorchester oder Jazzcombo: Während der Musischen Wochen präsentieren sich Berliner Schulensembles in der Philharmonie. Besonderer Höhepunkt: Das Werkstättenkonzert der Musikbetonten Grundschulen. Das Modellprojekt feiert seinen 50. Geburtstag.
Pressemitteilung | 22.05.2025
Für rund 2000 Berliner Kinder und Jugendliche ist es der Höhepunkt des Schuljahres: Ein Auftritt in der Philharmonie, gemeinsam mit dem Ensemble, mit dem sie viele Monate lang geübt haben. Egal ob Bigband, Chor, Gitarrenensemble, Tanzgruppe oder Blasorchester: Auf den Bühnen von Philharmonie und Kammermusiksaal zeigen Schülerinnen und Schüler, was sie mit der Unterstützung engagierter Musiklehrer:innen erarbeitet haben. Das kann eine Motette von Felix Mendelssohn Bartholdy sein oder eine selbstgeschriebene Komposition für Schlagwerker, ein Filmmusikklassiker, ein Jazzstandard, ein traditionelles Volkslied oder ein Popsong: Die unterschiedlichen Genres spiegeln die Vielfalt der musikalischen Interessen und kulturellen Prägungen wider. Allen Ensembles gemeinsam sind Freude, Hingabe und Disziplin. Wer die Konzerte in den fast immer ausgebuchten Sälen einmal erlebt hat, weiß, was Musik in der Schule bewirken kann.
Die Musischen Wochen sind ein Kind der Nachkriegszeit. Ins Leben gerufen wurden sie in den 1950er-Jahren im damaligen Westberlin, um den kulturellen Wiederaufbau der Stadt voranzubringen. Im Jahr 1975 kam ein weiteres Modellprojekt hinzu: Die Musikbetonten Grundschulen. Die meisten von ihnen wurden in einkommensärmeren Quartieren eingerichtet, damit auch sozial benachteiligte Kinder ein Instrument erlernen können. Einmal in der Woche erhalten sie 45 Minuten kostenlosen Gruppeninstrumentalunterricht, zusätzlich nehmen sie an einer Musik-AG teil. Inzwischen gibt es 17 Musikbetonte Grundschulen in Berlin, der einstige Schulversuch gilt bundesweit als beispielhaft.
Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie betont die Bedeutung der Musikalischen Bildung in der Schule: „Gemeinsames Musizieren macht nicht nur viel Freude, es ist immer ein Erlebnis und fördert auch die kognitiven wie sozialen Fähigkeiten. Jedes Kind kann sich mit seinen Fähigkeiten und nach seinen Möglichkeiten einbringen. Das erfordert und stärkt Selbstbewusstsein, Anstrengungsbereitschaft und Toleranz und unterstützt Bildungsprozesse.“
Bei der Organisation der Musischen Wochen arbeiten die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und der Landesmusikrat Berlin e.V. eng zusammen. Hella Dunger-Löper, Präsidentin des Landesmusikrats Berlin, verweist anlässlich des Jubiläums der Musikbetonten Grundschulen auch auf den sich zuspitzenden bundesweiten Lehrkräftemangel: “Wer sich als Kind selbst in der Musik erlebt, in Gemeinschaft mit anderen, trägt einen Schatz in sich. Sorgen wir dafür, dass dieser frühe und fröhliche Zugang zum Musizieren auch in Zukunft erhalten bleibt.“
Termine:
26. Mai Werkstätten-Konzert der Musikbetonten Grundschulen im großen Saal der Philharmonie Berlin
19. Juni und 4. Juli Berliner Schulensembles im Kammermusiksaal der Philharmonie.
>>Alle Termine und Informationen
Ansprechpartner:
Luca Hönig und Christiane Wallendorf
Projektleitung Musische Wochen
Landesmusikrat Berlin e.V.
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T: +49 178 9392439
Der Landesmusikrat Berlin e.V. setzt sich für die Institutionen und Verbände ein, die das Berliner Musikleben prägen. Er vertritt und koordiniert die musikpolitischen Interessen seiner Mitglieder und berät den Senat und die Fraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus. In eigenen Projekten wirkt der Landesmusikrat selbst in die Kulturlandschaft Berlin hinein. Dabei nimmt er besonders den musikalischen Nachwuchs in den Blick.